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183. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2021, Hagen (Online-Konferenz)

Bedeutung der optischen Kohärenztomographie-Angiographie bei der Behandlung sekundärer choroidaler Neovaskularisationen

Meeting Abstract

  • Martin Ziegler - Münster
  • H. Faatz - Münster
  • M. Röring - Münster
  • B. Heimes-Bussmann - Münster
  • G. Spital - Münster
  • M. Gutfleisch - Münster
  • A. Lommatzsch - Münster; Essen
  • D. Pauleikhoff - Münster; Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 183. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Hagen, 29.-30.01.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rwa007

doi: 10.3205/21rwa007, urn:nbn:de:0183-21rwa0074

Veröffentlicht: 29. Januar 2021

© 2021 Ziegler et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Diagnose und Behandlung einer sekundären choroidalen Neovaskularisation (sek. CNV) stellt eine Herausforderung dar, wenn sich subjektiv (Metamorphopsien) und im SD-OCT Aktivitätszeichen zeigen, aber in der Fluoreszenzangiographie (FAG) eine CNV nicht klar abgrenzbar ist. Dies liegt u.a. daran, dass die retinale Grunderkrankung eine sek. CNV in der FAG maskieren kann sowie subretinales hyperreflektives Material im OCT (z.B. Quellpunkt einer der CCS oder PIC-Läsion) eine CNV maskieren kann. Die vorliegende Fallserie soll darstellen, in wieweit die OCT-Angiographie (OCT-A) hier als ergänzendes Verfahren eine Darstellung einer sek. CNV ermöglicht.

Patienten und Methoden: Bei 11 Augen von 11 Patienten wurde klinisch und im OCT eine sek. CNV unterschiedlicher Genese vermutet, die in der FAG nicht ausreichend beurteilbar war. Bei ihnen wurde eine OCT-A (Zeiss Plex Elite 9000, 3x3 und 6x6) durchgeführt. In der OCT-A war bei 6 Augen eine CNV abgrenzbar woraufhin eine Anti-VEGF-Therapie durchgeführt wurde. Bei 5 Augen war keine CNV detektierbar. Letztere 4-wöchentlich kontrolliert.

Ergebnisse: Bei 6 Augen mit nachgewiesener CNV verbesserte sich der Befund (funduskopisch, OCT, OCT-A) 4 Wo nach der Injektion. Von den 5 Augen ohne CNV-Nachweis in der OCT-A blieben 4 Augen während der Nachbeobachtung unverändert (funduskopisch, OCT, OCT-A), während bei einem Auge eine sek. CNV in der OCT-A sichtbar wurde.

Schlussfolgerung: Bei einer durch die Grunderkrankung fehlenden Abgrenzbarkeit einer sek. CNV in der FAG kann die OCT-A bei verdächtigem OCT-Befund hilfreich sein, um das Vorliegen einer CNV gegenüber einer Symptomatik, die durch die Grunderkrankung bedingt ist, zu differenzieren. Beim Vorliegen einer CNV sprach diese in unserer Fallserie gut auf eine Anti-VEGF-Therapie an. Die Abwesenheit einer CNV auch in der OCT-A war demgegenüber meist mit einer Stabilisierung der klinischen Situation verbunden.