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182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2020, Münster

Veränderungen der vitreoretinalen Grenzfläche der Partneraugen bei Patienten mit idiopathischem Makulaforamen

Meeting Abstract

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  • Tina Schick - Siegburg
  • F. Schaub - Köln

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 31.01.-01.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20rwa93

doi: 10.3205/20rwa93, urn:nbn:de:0183-20rwa930

Veröffentlicht: 29. April 2020

© 2020 Schick et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Veränderungen der vitreoretinalen Grenzfläche (VRGF) wie die epiretinale Gliose (EG), vitreomakuläre Tranktion (VMT) bis zum Makulaforamen (MF) stellen ein hohes Risiko für eine Visusminderung dar. Bei Patienten mit MF am ersten Auge ist die Einschätzung eines möglichen Risikos für eine Erkrankung der vitreoretinalen Grenzfläche auch am Partnerauge besonders wichtig.

Methoden: Bei 338 konsekutiven Augen mit idiopathischem MF wurden OCT-Volumenscans der Partneraugen hinsichtlich Veränderungen der VRGF retrospektiv zum Diagnosezeitpunkt und im Verlauf untersucht. Die Augen wurden in die Kategorien hintere Glaskörperabhebung (HGA) ja/nein, vitreomakuläre Adhäsion (VMA), VMT, EG und MF unterteilt. HGA ja oder nein und VMA wurden die Gruppe „keine Pathologie“ und VMT, EG und MF in die Gruppe „Pathologie vorhanden“ unterteilt. Es erfolgte eine statistische Analyse bezüglich der Parameter Alter, Linsenstatus des Partnerauges, Größe des MFs am ersten Auge sowie postoperativer Verschlussrate des MFs am ersten Auge.

Ergebnisse: Im OCT-Volumenscan lag bei 76 Augen (22,5%) keine HGA, bei 97 Augen (28,7) eine HGA und bei 73 Augen (21,6%) eine VMA vor. Zwanzig Augen (5,9%) zeigten eine VMT, 49 Augen (14,5%) ein MF und 23 Augen (6,8%) eine EG. Zum Diagnosezeitpunkt des MFs am ersten Auge bestand somit bei 27,2% der Partneraugen eine Pathologie der VRGF. Unter Einbezug der ausgewerteten Follow-up-Untersuchungen stieg diese auf 35,3%, darunter in 19,8% ein MF. Pathologien der VRGF waren signifikant mit höherem Alter (p=0,02) und pseudophakem Linsenstatus (p<0,009) assoziiert. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich Größe des MFs am 1. Auge (p=0,30) sowie postoperativer Verschlussrate des MFs am ersten Auge (p=0,39).

Schlussfolgerungen: Pathologien der VRGF, insbesondere MFs zeigen sich sehr häufig auch bei Partneraugen von Patienten mit MF. Neben der Patientenaufklärung sind eine Diagnostik dieser Veränderungen sowie eine entsprechende Risikoeinschätzung und Verlaufskontrolle wichtig, um einen bestmöglichen Visuserhalt auch der Partneraugen zu gewährleisten.