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Kontaktlinsen-assoziierte Keratitis: Fusarium solani als tückische Ursache
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Veröffentlicht: | 29. April 2020 |
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Hintergrund: Eine Fusarium-Keratitis ist eine schwerwiegende HH-Entzündung durch Fadenpilze. In den Tropen stellt dies eine häufige Ursache für einen Visusverlust dar, in gemäßigten Klimazonen ist diese dagegen sehr selten. Hauptrisikofaktoren sind das Tragen von Kontaktlinsen und okuläre Traumata.
Methoden: Eine 33-jährige Patientin stellte sich bei uns mit einer Sehverschlechterung und einem Hornhaut-Infiltrat am linken Auge vor. Anamnestisch hat sie beim Schwimmen, im Urlaub auf den Malediven, Kontaktlinsen getragen. Die durchgeführten Hornhaut-Abstriche ergaben negative Befunde. Im Kontaktlinsen-Behälter wurde Candida parapsilosis identifiziert. Trotz intensiver lokaler Therapie kam es zur deutlichen Befundverschlechterung und Beschwerdezunahme, weswegen wir uns für eine perforierende Keratoplastik entschieden haben. Der histologische Hornhaut-Befund wies Fusarium solani nach, sodass wir die Therapie dem Befund entsprechend angepasst haben. Einen Monat später stellte sich die Patientin mit einer Transplantaterosio und einem Vorderkammer-Reiz vor. Trotz breitester Anwendung von Antimykotika intrakammeral und subkonjunktival sowie der Durchführung von 2 weiteren Keratoplastiken ist immer wieder eine Transplantateinschmelzung aufgetreten.
Ergebnisse: Nach mehrfachen rezidivierenden Transplantateinschmelzungen entschlossen wir uns für eine bulbuserhaltende 12 mm große, vierte Keratoplastik à chaud, kombiniert mit einer Bindehautdeckung und anschließender Anpassung einer Augenprothese.
Schlussfolgerung: Fusarium-solani-Keratitiden zeigen häufig einen schleichenden Verlauf und unterscheiden sich am Anfang der Keratitis kaum von einer bakteriellen. Außerdem ist die Untersuchung von Kontaktlinsen höchst unzuverlässig, weil diese häufig zu falschen Ergebnissen führt. Das hat zur Folge, dass die Diagnose erst in einem fortgeschrittenen Stadium gestellt wird und somit die Prognose sehr schlecht ausfallen kann.