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Analyse von Angiogenese bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis-assoziierter Uveitis
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Veröffentlicht: | 29. April 2020 |
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Hintergrund: Die bedeutsame Rolle der Angiogenese ist sowohl für autoimmunologische als auch für entzündliche ophthalmologische Erkrankungen bekannt. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Angiogenesemarkern bei der juvenilen idiopathischen Arthritis-assoziierten Uveitis (JIAU) sowie der bildgebenden Darstellung der Irisvaskularisation bei diesen Patienten.
Methoden: Im Rahmen von Trabekulektomien wurden Irisbiopsate und Kammerwasserproben von Patienten mit JIAU, HLA-B27-assoziierter akuter anteriorer Uveitis (AAU) sowie primärem Offenwinkelglaukom (POWG) gewonnen. Die Expression Angiogenese-assoziierter Gene und Proteine wurde mittels RNA-Sequenzierung (RNA-Seq), qRT-PCR, LC-IMS-Analyse, Western-Blot sowie LEGENDplex™-Analyse untersucht. Bei JIAU-Patienten mit klinisch auffälligem Gefäßbild der Iris wurde eine Gefäßdarstellung des Vordersegments mittels OCT-Angiographie sowie Fluoreszenz-/ICG-Angiographie durchgeführt und mit Gesunden verglichen.
Ergebnisse: Die RNA-Seq zeigte eine signifikante Hochregulation der Angiogenese-assoziierten Gene KDR, TIE1, TEK sowie ANGPT1 in der Iris von Patienten mit JIAU verglichen mit POWG (jeweils n=4), die sich auch in der qRT-PCR (jeweils n=3) reproduzieren ließ. Auf Proteinebene ließ sich mittels massenspektrometrischer Analyse eine signifikante Hochregulation von Lumican, Asporin sowie Decorin bei JIAU- im Vergleich zu POWG-Patienten (jeweils n=4) darstellen und mittels Western-Blot reproduzieren (p>0,05). Die mittels LEGENDplex™ bestimmte Konzentration von ANGPT2 im Kammerwasser war bei JIAU-Patienten (n=28) signifikant erhöht im Vergleich zu sowohl POWG- (n=10) als auch AAU-Patienten (n=16); im Serum hingegen lag diese für POWG-Patienten signifikant höher als in den anderen Gruppen. VEGF-Spiegel waren im Kammerwasser von AAU-Patienten im Vergleich zu den beiden anderen Patientengruppen signifikant erhöht, die Serumspiegel unterschieden sich nicht signifikant. Ein Teil der JIAU-Patienten zeigt eine vom Normalbefund abweichende Gefäßausprägung der Iris, die sich mit Hilfe der konventionellen sowie der OCT-Angiographie darstellen ließ.
Schlussfolgerungen: Die gesteigerte Expression Angiogenese-assoziierter Gene und Proteine in Iris und Kammerwasser von JIAU-Patienten deutet auf eine vermehrt stattfindende Angiogenese bzw. eine entzündungsassoziierte Endothelaktivierung mit konsekutiv erhöhter Gefäßpermeabilität hin. Klinische Zeichen der Angiogenese können mit Hilfe neuer bildgebender Verfahren dargestellt werden.