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182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2020, Münster

Einfluss einer epiretinalen Gliose bei der Behandlung eines Makulaödems bei Uveitis mit intravitrealem Dexamethason

Meeting Abstract

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  • Martin Röring - Münster
  • A. Heiligenhaus - Münster; Essen
  • C. Heinz - Münster; Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 31.01.-01.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20rwa59

doi: 10.3205/20rwa59, urn:nbn:de:0183-20rwa591

Veröffentlicht: 29. April 2020

© 2020 Röring et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine epiretinale Membran (ERM) ist eine häufige Erkrankungsfolge bei Patienten mit chronischer Uveitis. Das Vorliegen einer ERM kann, insbesondere bei gleichzeitig vorliegendem Makulaödem, den Visus mindern und zu Metamorphopsien führen. Ziel dieser Arbeit ist den Einfluss einer ERM auf die Behandlung eines uveitischen Makulaödems mit intravitrealem Dexamethason zu untersuchen.

Methoden: Retrospektive Analyse von 71 Patientenaugen, die aufgrund eines uveitischen Makulaödems mit mindestens 3 Ozurdex-Injektionen im Abstand von mehreren Monaten behandelt wurden. Jeweils vor Injektion und 6 Wochen nach Dexamethasoninjektion erfolgte eine Visusbestimmung, klinische Untersuchung und Vermessung der zentralen Netzhautdicke (CFT) im SD-OCT. Anschließend erfolgte eine Analyse, inwieweit eine gleichzeitig bestehende ERM Einfluss auf Visus, CFT und Zeit bis zur nächsten Injektion hat.

Ergebnisse: Eingeschlossen wurden 71 Augen von 55 Patienten. Bei 40 Patientenaugen lag zu Beginn des Untersuchungszeitraums eine ERM vor. Bei 21 Patientenaugen konnte eine Progredienz einer bestehenden ERM über die mittlere Nachbeobachtungszeit von 42 Monaten nachgewiesen werden. Zu Beginn wiesen Augen mit einer epiretinalen Gliose einen signifikant schlechteren Visus auf (Visus = 0,57 ± 0,24 logMAR zu 0,44 ± 0,24 logMAR; p<0,05) auf. Die zentrale Netzhautdicke im OCT war vergleichbar (466 ± 135 µm zu 443 ± 172 µm; p = 0,177). Durch die Dexamethasoninjektion kam es zu einem Anstieg des Visus und zu einer Abnahme der CFT (-170 µm ± 119 µm zu -193 ± 166 µm), ohne dass das Vorliegen einer ERM einen statistisch signifikanten Unterschied ausmachte (p>0,05). Auch der Zeitraum bis zur nächsten Dexamethasoninjektion war vergleichbar (215 ± 106 Tage zu 198 ± 109 Tage; p>0,05).

Schlussfolgerungen: In der Literatur ist beschrieben, dass eine ERM die Entwicklung eines Makulaödems begünstigt und dass diese zu einem schlechteren Ansprechen bei der Behandlung eines Makulaödems führt. Unsere Daten zeigen zu Beginn einen schlechteren Visus bei Augen mit ERM. Das Ansprechen auf eine Behandlung mit Dexamethason unterscheidet sich jedoch nicht.