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182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2020, Münster

Risikofaktoren für ein zystoides Makulaödem bei Kindern und Jugendlichen mit juveniler idiopathischer Arthritis-assoziierter Uveitis

Meeting Abstract

  • Han Sol Bae - Münster
  • C. Tappeiner - Bern/CH
  • K. Walscheid - Münster; Essen
  • A. Heiligenhaus - Münster; Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 31.01.-01.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20rwa58

doi: 10.3205/20rwa58, urn:nbn:de:0183-20rwa582

Veröffentlicht: 29. April 2020

© 2020 Bae et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die juvenile idiopathische Arthritis (JIA) ist die häufigste Systemerkrankung bei anteriorer Uveitis im Kindesalter. Das zystoide Makulaödem (CMÖ) ist eine schwerwiegende visuslimitierende Komplikation dieser anterioren Uveitis. Die vorliegende Arbeit analysiert Risikofaktoren für CMÖ bei Kindern und Jugendlichen mit JIA-assoziierter anteriorer Uveitis (JIA-U).

Methoden: Retrospektive Datenanalyse am Uveitis Zentrum Münster bei Patienten mit JIA-U mit einem Krankheitsbeginn ≤ 16. Lebensjahr. Bei allen Patienten wurden erste Visitendaten registriert und das nachfolgende Auftreten eines zystoiden Makulaödems analysiert. Es erfolgte eine epidemiologischen Datenanalyse.

Ergebnisse: Von 245 eingeschlossenen Patienten entwickelten 40 Patienten im Krankheitsverlauf ein zystoides Makulaödem (16,3%). Die Mehrzahl der Patienten mit und ohne CMÖ war weiblich (85% vs. 66%), ANA positiv (90% vs. 93,1%) und HLA-B27 negativ (87,5% vs. 89,9%). Die meisten der Patienten mit anteriorer Uveitis hatte eine assoziierte Oligoarthritis (77,5 % vs. 75,5%) oder seronegative Polyarthritis (10% vs. 18,6%). Patienten mit und ohne CMÖ unterscheiden sich nicht signifikant hinsichtlich des mittleren Alters bei JIA Erstdiagnose (Jahre; 4,70±4,13 vs. 3,71±2,69), der Erstdiagnose der Uveitis (Jahre; 5,65±3,93 vs. 5,10±2,86) und anderer wichtiger prognostischer Faktoren (ANA, HLA-B27, Vorderkammerzellen, Augeninnendruck, Rubeosis iridis, DMARDs Verwendung). Das mittlere Alter von Patienten mit CMÖ war signifikant höher als bei Patienten ohne CMÖ (10,38±5,45 vs. 7,01±3,74). Der Visus von Patienten mit CMÖ war bei der Erstvorstellung im Uveitis Zentrum Münster signifikant schlechter als bei Patienten ohne CMÖ (logMAR; 0,8±0,7 vs. 0,3±0,5). Der LFM-Wert von Patienten mit CMÖ war bei der Erstvorstellung im Uveitis Zentrum Münster signifikant höher als bei Patienten ohne CMÖ (109,8±155,3 vs. 43,4±68,9). Bei Patienten mit CMÖ fanden sich häufiger posteriore Synechien bzw. eine epiretinale Gliose als bei Patienten ohne CMÖ (55% vs. 27,7% und 25% vs. 4,8%).

Schlussfolgerungen: Zu den Risikofaktoren für ein CMÖ bei JIA-U zählen verschiedene entzündungsverbundene Biomarker sowie die Uveitisdauer. Ein intensives und langfristiges Monitoring in Hinsicht auf das Auftreten eines zystoiden Makulaödems ist sinnvoll.