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Biomarker – Relevanz für die moderne Augenheilkunde
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Veröffentlicht: | 29. April 2020 |
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Biomarker sind messbare biologische Merkmale (Wikipedia), die einen biologischen oder erkrankungstypischen Prozess im Körper charakterisieren helfen. Biomarker in der Augenheilkunde können molekularer, bildgestützter oder funktioneller Natur sein. Erkrankungs-assoziierte Biomarker liefern als sogenannte Risikoindikatoren oder prädiktive Biomarker Informationen darüber, ob eine Erkrankung droht, ob die Krankheit bereits besteht (diagnostischer Biomarker) oder wie sich eine Erkrankung im Einzelfall wahrscheinlich entwickeln wird (prognostischer Biomarker). Arzneimittelbezogenen Biomarker zeigen an, ob und wie ein Medikament bei einem ganz bestimmten Patienten wirken und wie dessen Organismus es umsetzen wird (Wikipedia). Neben der Genetik gewinnt die molekulare Analyse von Träne, Vorderkammer- und Glaskörperflüssigkeit zunehmende Bedeutung in der Augenheilkunde. Da die Menge der entnommenen Proben in der Regel klein ist, müssen molekulare Nachweisverfahren sensitiv, spezifisch und gleichzeitig robust sein. Hierfür ist eine hochstandardisierte Probengewinnung (Präanalytik) essentiell, um sicherzustellen, dass Analytik und Datenerhebung unabhängig vom Entnahmeort und vom Untersucher reproduzierbare Ergebnisse liefern. Dies soll an zwei Beispielen (trockenes Auge und Uveitis) diskutiert werden. Die Fundusbild-basierte Analyse des Augenhintergrunds kann molekulare und genetische Biomarker-signaturen komplementieren. Hier kommen zunehmend automatisierte, Algorithmen-gestützte Analyseverfahren zum Tragen, die helfen, hochstandardisierte und quantifizierbare Aussagen zu Erkrankungen des Auges zu treffen. Dies wird an einem Beispiel der standardisierten Befundung großer Kohortendaten (NAKO) erläutert.