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182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2020, Münster

Biomathematische Analysen einer CNV bei nAMD

Meeting Abstract

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  • Daniel Pauleikhoff - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 31.01.-01.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20rwa24

doi: 10.3205/20rwa24, urn:nbn:de:0183-20rwa247

Veröffentlicht: 29. April 2020

© 2020 Pauleikhoff.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die OCT-Angiographie (OCT-A) ist eine neue Methode, um nicht-invasiv Gefäßdarstellungen der verschiedenen Gefäßschichten der Makula zu erhalten. Es konnte gezeigt werden, dass die Unterteilung in Typ 1 (okkulte) und Typ 2 (klassische) choroidale Neovaskularisationen (CNV) auch mit dieser Methode erreicht werden kann. Allerdings lassen sich mit dieser Differenzierung viele biologische Effekte der Anti-VEGF-Therapie nicht erklären (Visusprognose, Länge der Therapie u.a.). Es besteht daher die Frage, ob mittels mathematischer Auswertungen von OCT-A-Aufnahmen spezifische Phänotypen der CNV beschrieben werden können, die die genannten biologischen Effekte eventuell besser abbilden.

Methodik: Bei Patienten mit einer CNV und einer Anti-VEGF-Therapie wurde prospektiv vor und während der Therapie neben der konventionellen Bildgebung eine OCT-A (RTVue XR Avanti, SSDA-Modus, Angiovue, Optovue, Freemont, CA, USA) durchgeführt. Es wurde die CNV abgegrenzt und mittels „skelletiert“, um dann die Größe und Gefäßlänge sowie die Anzahl der Gefäßsegmente, der Knotenpunkte und die fraktale Dimension zu bestimmen. Darüber hinaus wurde eine Korrelation zu assoziierten morphologischen Veränderungen im SD-OCT hergestellt.

Ergebnisse: Mittels dieser Methoden konnten initial die CNV dahingehend unterschieden werden, dass größere Membranen mit längeren Gefäßsegmenten mit einer Zunahme der CRT einhergingen, während differenziertere CNV eher geringere CRT aber mehr SRF aufwiesen. Auch die therapeutischen Effekte konnten analog der Schwankungen der CRT im OCT mit den mathematischen CNV-Parametern nachvollzogen werden.

Schlussfolgerung: Mittels einer Skelletierung der CNV können mathematische Parameter wie Gesamtgefäßlänge, Anzahl der Gefäßsegmente, Anzahl der Abzweigungen und der fraktalen Dimension zur differenzierten „mathematischen“ Charakterisierung einer CNV herangezogen werde. Hierdurch werden unterschiedliche Gruppen von CNV charakterisiert aber auch die „Aktivität2 einer CNV unter anti-VEGF-Therapie beschrieben.