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182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2020, Münster

Erste konsekutive Fallserie nach DMEK: 10-Jahres-Transplantatüberlebensrate und klinische Ergebnisse

Meeting Abstract

  • Lamis Baydoun - Münster; Netherlands Institute for Innovative Ocular Surgery (NIIOS), Rotterdam/NL
  • I. Vasiliauskaitė - Netherlands Institute for Innovative Ocular Surgery (NIIOS), Rotterdam/NL
  • S. Oellerich - Netherlands Institute for Innovative Ocular Surgery (NIIOS), Rotterdam/NL
  • I. Dapena - Netherlands Institute for Innovative Ocular Surgery (NIIOS), Rotterdam/NL; Melles Cornea Clinic Rotterdam/NL
  • K. van Dijk - Netherlands Institute for Innovative Ocular Surgery (NIIOS), Rotterdam/NL; Melles Cornea Clinic Rotterdam/NL
  • G. Melles - Netherlands Institute for Innovative Ocular Surgery (NIIOS), Rotterdam/NL; Melles Cornea Clinic Rotterdam/NL; Amnitrans Eye Bank Rotterdam/NL; NIIOS-USA, San Diego/USA

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 31.01.-01.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20rwa03

doi: 10.3205/20rwa03, urn:nbn:de:0183-20rwa031

Veröffentlicht: 29. April 2020

© 2020 Baydoun et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Untersuchung der Transplantatüberlebensrate und der klinischen Ergebnisse der ersten Fallserie 10 Jahre nach Descemet Membran Endothelkeratoplastik (DMEK).

Methoden: Retrospektive Fallserie basierend auf prospektiv gesammelten Daten. Nach Exklusion der ersten 25 DMEK Augen der Lernkurve, wurden die folgenden 100 konsekutiven Augen von 88 Patienten nach primärer DMEK in die Analyse eingeschlossen. Transplantatüberleben, bestkorrigierter Visus, zentrale Endothelzelldichte, zentrale Hornhautdicke und postoperative Komplikationen wurden bis 10 Jahre postoperativ untersucht und dokumentiert.

Ergebnisse: Bei der 5- und 10-Jahreskontrolle nach DMEK waren insgesamt noch 63 beziehungsweise 41 der 100 Augen für die Analyse verfügbar. Von diesen Augen hatten 82% und 90% noch eine bestkorrigierte Sehschärfe von 0.8 bei der 5 beziehungsweise 10 Jahreskontrolle postoperativ. Im Vergleich zur präoperative Endothelzelldichte, sank die durchschnittliche Endothelzelldichte um 59% bei 5 Jahren und um 68% bei 10 Jahren postoperativ. Die durchschnittliche zentrale Hornhautdicke betrug präoperativ 688 (±74) µm und 5 und 10 Jahre nach dem Eingriff 540 (±33) µm beziehungsweise 553 (±43) µm. Innerhalb der 10 Jahre hatten 4% der Augen eine Transplantatabstoßungsreaktion und 6% entwickelten ein sekundäres Transplantatversagen. Ein primäres Transplantatversagen wurde nicht beobachtet. Insgesamt 11 % der Fälle hatte eine größere Transplantatdeshizenz (>1/3 der Transplantatoberfläche) 6 Monate nach DMEK. Die Transplantatüberlebenswahrscheinlichkeit betrug 0.83 [95% Konfidenzintervall (CI), 0.75-0.92] und 0.77 [95% CI, 0.68-0.88] bei 5 beziehungsweise 10 Jahren postoperativ.

Schlussfolgerung: Der Großteil der Augen, die in der Pionierphase der DMEK-Entwicklung operiert wurden, zeigen exzellente und stabile klinische Ergebnisse sowie eine geringe Komplikationsrate und ein vielversprechendes Transplantatüberleben innerhalb der ersten 10 Jahre seit Einführung der DMEK. Die DMEK scheint somit eine sichere Therapieoption für die Behandlung kornealer Endothelerkrankungen zu sein.

Interessenkonflikt:

Lamis Baydoun: Beraterin für DORC International

Gerrit R.J. Melles: Berater für DORC International and SurgiCube International