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182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2020, Münster

Evaluation verschiedener präoperativer Parameter in Patienten mit Fuchs’scher Endotheldystrophie zur Identifizierung von Augen mit einem hyperopen Shift nach Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty

Meeting Abstract

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  • Raphael Diener - Münster
  • M. Alnawaiseh - Münster
  • N. Eter - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 31.01.-01.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20rwa01

doi: 10.3205/20rwa01, urn:nbn:de:0183-20rwa015

Veröffentlicht: 29. April 2020

© 2020 Diener et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Nach Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK) ist eine Abnahme der Gesamtbrechkraft der Hornhaut beschrieben. Ziel der Studie war es verschiedene präoperative Hornhautparameter anhand ihrer Fähigkeit zu untersuchen, Patienten mit einem hyperopen Shift nach DMEK zu identifizieren.

Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden 92 Augen von 86 Patienten mit Fuchs’scher Endotheldystrophie und unkomplizierter DMEK eingeschlossen. Es wurden verschiedene topographische Parameter, die Pachymetrie und die Densitometrie mittels Scheimpflugkamera prä- und postoperativ erhoben und analysiert. Um das Verhältnis zwischen hinterem und vorderem Hornhautradius zu bestimmen, wurde die RPA (Posterior to Anterior corneal curvature radii ratio) berechnet. Die präoperativen Parameter wurden mit der postoperativen Veränderung der Brechkraft der Hornhautrückfläche (KmB), sowie der Gesamtbrechkraft (Total Corneal Refractive Power = TCRP) korreliert. Mit einer Receiver-Operating Characteristics (ROC) Kurve, wurde für jeden präoperativen Parameter der kritische Schwellenwert und korrespondiere Youden Index (J) berechnet, um Patienten mit einem Risiko einer Abnahme der Gesamtbrechkraft >1.0D, sowie einer Zunahme der Brechkraft der Hornhautrückfläche >0.5D nach DMEK zu identifizieren.

Ergebnisse: Es zeigt sich eine signifikante Zunahme der Hornhautrückfläche, sowie eine signifikante Abnahme der Gesamtbrechkraft nach DMEK (P < .001). RPA, sowie die Asphärizität der Hornhautrückfläche (Asph. QB) veränderten sich signifikant nach der Operation (P < .001). Die höchste Korrelation zeigte sich zwischen der postoperativen KmB und dem präoperativen RPA (Spearman´s Korrelationskoeffizient = 0.869, P < .001). Unter den getesteten Parametern wurden die höchste AUROC (Area under the ROC) zur Identifizierung von Augen mit einem Risiko einer Zunahme der Brechkraft der Hornhautrückfläche >0.5D mit Werten von 0.95 und 0.89, sowie von Augen mit einer Abnahme der Gesamtbrechkraft >1.0D mit Werten von 0.70 und 0.68 durch RPA und Asph. QB erzielt.

Schlussfolgerungen: Die präoperativen Parameter RPA und Asph.QB können helfen Patienten mit einem erhöhten Risiko eines postoperativen hyperopen Shifts nach DMEK zu identifizieren.