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181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

25.01. - 26.01.2019, Aachen

Endoskopie-Assistenz bei Keratoprothesen-Operationen

Meeting Abstract

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  • Jonas Korbmacher - Düsseldorf
  • M. Borrelli - Düsseldorf
  • G. Geerling - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Aachen, 25.-26.01.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19rwa057

doi: 10.3205/19rwa057, urn:nbn:de:0183-19rwa0570

Veröffentlicht: 12. Februar 2019

© 2019 Korbmacher et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In unserem Keratoprothesenprogramm bieten wir neben der Boston-Keratoprothese auch die Versorgung mit Keratoprothesen mit biologischer Haptik (Osteo-Odonto und Tibia-Keratoprothese) zur Behandlung und zur Visusrehabilitation bei schwersten hornhautbedingten Visusminderungen an. Diese Prothesen haben eine große Haptik (10 mm und größer) jedoch nur eine kleine, zentrale Prothesenoptik (3 mm im Durchmesser). Sowohl bei der Implantation des optischen Zylinders als auch bei eventuell erforderlichen Revisionseingriffen, z. B. bei retroprosthetischen Membranen, ist die Orientierung vor und hinter der Ebene der Hornhaut durch diese geometrischen Bedingungen der Prothesen eingeschränkt. Eine postoperative funduskopische oder sonographische Darstellung der Netzhautperipherie ist auf Grund der knöchernen Haptik ebenfalls eingeschränkt. Wir untersuchten daher bei 2 Fällen den Einsatz der Video-Mikroendoskopie zur Verbesserung der intraoperativen Orientierung. Patienten und

Methode: Bei zwei Patienten wurde intraoperativ unter sterilen Bedingungen ein Tränenwegsvideoendoskop (PolyDiagnost®) eingesetzt. Bei einer 74-jahre alten Frau erfolgte der Einsatz im Rahmen einer anterioren Vitrektomie und der Entfernung einer retroprosthetischen Membran. Bei einem 62-jährigen Mann wurde die Endoskopie bereits bei der Implantation einer Osteo-Odonto-Prothese eingesetzt und so die Verankerung des zylindrischen Optikendes hinter der Hornhaut visualisiert.

Ergebnisse: Mittels der Videoendoskopes gelang in beiden Fällen die Darstellung der Prothese aus der intraokularen Perspektive. Die Prothesenoptik und ihre Position konnten unter den erschwerten operativen Bedingunge erfolgreich überprüft werden. Bei dichter retroprosthetischer Memban konnten zusätzlich grobe Fundus-Pathologien so zusätzlich ausgeschlossen werden.

Schlussfolgerung: Die intraokulare Bildgebung mithilfe eines Tränenwegs-Videoendoskop ist eine sinnvolle intraoperative Ergänzung in der Versorgung mit Keratoprothesen. Die neu gewonnene intraokulare Perspektive erleichtert die Implantation, kann beim chirurgischen Management von Komplikationen genutzt werden und ermöglicht zusätzlich die sonst nicht mögliche Darstellung der peripheren Netzhaut.