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Die Spülung verätzter Augen mit phosphat-gepufferter Lösung führt zu kornealen Verkalkungen
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Veröffentlicht: | 12. Februar 2019 |
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Hintergrund: Korneale Verkalkungen sind eine seh-gefährdende Komplikation von okulären Verätzungen. Diesbezüglich weckte ein Fall einer unerwarteten kornealen Verkalkung nach typischerweise nicht-kalzifizierender NaOH- sowie KOH-Verätzung unser Interesse. Diese Studie zielt darauf herauszufinden, ob eine phosphat-gepufferte Spüllösung alleinig ausreicht korneale Verkalkungen zu induzieren.
Methoden: Der Ex Vivo Eye Irritation Test (EVEIT) an Hasen-Korneae wurde wie unser Patient in gleicher Weise mit phosphat-gepufferter Lösung gespült. Die Korneae wurden mit 1M NaOH verätzt, mit 4.9% phosphat-gepufferter Lösung über 2 min gespült und über 48 Stunden mit Tränenersatzmitteln befeuchtet. Von allen Korneae wurden fluoreszein-gefärbte Fotos dokumentiert, diese schockgefroren, lyophilisiert und deren Elektrolytzusammensetzung mittels Energiedispersiver Röntgenspektroskopie (EDS) bestimmt.
Ergebnisse: Die EDS-Analyse ergab pathologische Phosphatanreicherung im kornealen Stroma direkt nach erfolgter Spülung. Weitere Applikation von Tränenersatzmittel mit physiologischen 14.581 mmol Ca2+ /L Ca führte zu makroskopisch sichtbaren Verkalkungen, dies lediglich in Regionen von Erosiones.
Schlussfolgerungen: Unabhängig vom Spülprotokoll ist eine korneale Verkalkung eine vorhersehbare Komplikation der Spülung verätzter und/oder erodierter Hornhäute mit phosphat-gepufferter Lösung. Dies sollte zum Verbot dieser Lösungen in der Versorgung von okulären Verätzungen oder Erosiones führen.