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30 Jahre Verätzungstherapie, eine Registeranalyse
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Veröffentlicht: | 12. Februar 2019 |
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In der Therapie der Verätzung gibt es immer noch Unsicherheiten, wie eine optimale Erstversorgung aussehen soll. Die Meinungen sind geteilt ob Wasser, Puffer, Kochsalzlösung oder Amphotere Lösungen verwandt werden sollen.
Material: In den letzten 30 Jahren wurde zunächst an der Universitätsaugenklinik Aachen und dann an der Augenklinik Köln Merheim alle Verätzungen in Bezug auf Patient, Art und Schwere der Verätzung, Erstversorgung und Sekundärversorgung in der Klinik dokumentiert. IM Jahr 2006 änderten wir das Protokoll der Erstbehandlung in der Klinik und im Bereich der Feuerwehr Köln und führten eine Dekontamination mit einer amphoteren Lösung ein.
Ergebnisse: Bei 2144 Augen und 1250 verätzten Patienten konnten dokumentiert werden. Eine Notfalltherapie erfolgte in 882 Fällen mit Leitungswasser un din 139 Fällen mit Previn, in 18 Fällen mit isotonem Phosphatpuffer in 99 Fällen mit Ringer Laktat sowie 370 Fällen mit unbekannten Spülllösungen. Die jeweiligen Proportionen von Grad 0-II Verätzungen und Grand II bis IV Verätzungen unterscheiden zwischen Heilung und Defektheilung, diese Proportionen waren für Leitungswasser und Previn nicht signifikant unterschiedlich jedoch für die anderen Substanzen signifikant schlechter zuungunsten schwerer Verätzungen. Eine weitere signifikante Verbesserung des Ergebnisses ließ sich durch eine nachfolgende Augenspülung in der Klinik durch Previn erzielen. Seit der Umstellung der Behandlungsschemata auf amphotere Dekontamination hat sich die Anzahl III und IV-gradiger Verätzungen in unserem Einzugsbereich auf etwas 25 % der vorherigen Inzidenzen vermindert.
Diskussion: Durch diese Registerstudie kann ein Anhalt dafür gewonnen werden, dass die Augenspülung am Unfallort und die Sekundärversorgung in der Klinik entscheidend über die langfristige Prognose der Augenverätzungen entscheiden.