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181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

25.01. - 26.01.2019, Aachen

Glaukomoperationen im Kindes- und Jugendalter an der Universitätsaugenklinik Düsseldorf

Meeting Abstract

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  • Inga Neumann - Düsseldorf
  • G. Geerling - Düsseldorf
  • K. Spaniol - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Aachen, 25.-26.01.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19rwa042

doi: 10.3205/19rwa042, urn:nbn:de:0183-19rwa0424

Veröffentlicht: 12. Februar 2019

© 2019 Neumann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Glaukom im Kindes- und Jugendalter ist eine seltene Erkrankung, die 5% der weltweiten Blindheit bei Kindern verursacht. Neben dem primär kongenitalen Glaukom mit einer Inzidenz von 1: 18.000 in Europa ist die Gruppe der Glaukome im Kindes- und Jugendalter heterogen zusammengesetzt und reicht von syndromalen Erkrankungen über Post-Lentektomie-Glaukomen bis zu Sekundärglaukomen. Die komplexen Krankheitsbilder, erschwerte Untersuchbarkeit und Nachsorge sowie die lange Lebenserwartung mindern die Erfolgsrate der anspruchsvollen operativen Versorgung.

Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung anhand der Krankenakten von 33 Patienten und 51 Augen mit Glaukomoperation vor dem 18. Lebensjahr im Zeitraum von 1995 bis 2018. Analysierte Parameter waren: Augeninnendruck, Visus, Operationsverfahren, Komplikationen, Art- und Anzahl von augeninnendrucksenkenden lokalen und oralen Medikamenten sowie externen Voroperationen. Als Erfolg wurde ein Augeninnendruck 21 mmHg ohne oder mit Lokaltherapie gewertet.

Ergebnisse: 51% der Augen (n=26) wiesen ein Sekundärglaukom auf, nur in 18% der Fälle lag ein primär kongenitales Glaukom vor. 25% der Augen waren bereits extern voroperiert. Als Operationsverfahren wurden zyklodestruktive Verfahren (n=54), Trabekulotomie (TO, n=5), Trabekulektomien (TE, n=9) und kombinierte TE-TOs (n=12) durchgeführt. Im Gegensatz zu den zyklodestruktiven Verfahren konnte nach nicht-zyklodestruktiven Operationen die orale und lokale Therapie signifikant reduziert werden. Vorübergehende Hypotonien traten in 2 Fällen nach Trabekulotomien, in 4 Fällen nach kombinierten Trabekulotomie-Trabekulektomien auf. Eingriffen auf. Komplikationen nach zyklodestruktiven Eingriffen zeigten sich nicht. Multiple Operationen waren bei 18 Augen mit Sekundärglaukomen (79 %) und 3 Augen mit kongenitalem Glaukom (33 %) notwendig.

Schlussfolgerungen: Filtrierende Verfahren konnten einen guten drucksenkenden Effekt ohne postoperative orale Therapie und mit reduzierter Lokaltherapie erzielen. Der Verlauf der primär kongenitalen Glaukomen war insgesamt günstiger als bei den Sekundärglaukomen. Insbesondere bei Sekundärglaukomen, die einen Großteil des untersuchten Kollektivs ausmachten, zeigte sich ein schwieriger Verlauf mit wiederholten Operationen. Bei diesen Fällen wurden gehäuft zyklodestruktive Eingriffe angewendet, was die hohe Anzahl dieser Eingriffe in dieser Kohorte erklärt.