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181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

25.01. - 26.01.2019, Aachen

Optische Kohärenztomographie Angiographie als zukünftiges Diagnostikum in der Sportmedizin?

Meeting Abstract

  • Florian Alten - Münster
  • P. Nelis - Münster
  • B. Schmitz - Institut für Sportmedizin, Universitätsklinikum Münster
  • M. Alnawaiseh - Münster
  • S.M. Brand - Institut für Sportmedizin, Universitätsklinikum Münster
  • N. Eter - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Aachen, 25.-26.01.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19rwa037

doi: 10.3205/19rwa037, urn:nbn:de:0183-19rwa0370

Veröffentlicht: 12. Februar 2019

© 2019 Alten et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Hochintensives Intervalltraining (HIIT) kann nachgewiesenermaßen die Fitness sowohl bei gesunden Menschen als auch bei Patienten mit lebensstil-induzierten Erkrankungen wie Bluthochdruck oder metabolischem Syndrom effektiv verbessern. Ziel der Studie war zu prüfen, ob (I) die individuelle Ausgangsfitness und (II) ein HIIT Auswirkungen auf optische Kohärenztomographie Angiographie (OCTA) Messungen am Augenhintergrund haben.

Methoden: 65 gesunde Probanden (Alter 21,7 ± 2,2 Jahre) absolvierten einen standardisierten Lauftest, um die individuelle Fitness zu erheben gemessen als individuelle anaerobe Laktatschwelle und maximale Laufgeschwindigkeit (Vmax). Anschließend folgte ein vierwöchiges HIIT mit zwei Trainingseinheiten pro Woche. OCTA-Aufnahmen zur Messung der foveal avaskulären Zone (FAZ) sowie der Flussdichten in verschiedenen Segmentierungen an Makula und Sehnerv wurden in körperlicher Ruhe vor und nach HIIT durchgeführt.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine inverse Korrelation zwischen individueller Ausgangsfitness (Vmax) und FAZ-Größe (r = -0,297, p = 0,018). Weitere Korrelationen zwischen individueller Ausgangsfitness und anderen gemessenen OCTA Parametern ergaben sich nicht. Als Antwort auf das HIIT verringerte sich die mittlere FAZ-Größe im tiefen retinalen Plexus und die makuläre Flussdichte im superfiziellen retinalen Plexus um 14,00 ± 13,02% beziehungsweise um 1,26 ± 3,20% (prä vs. post p <0,0001; p < 0,0041). Die Flussdichte der peripapillären „nerve head layer” zeigte einen Anstieg von 1,94 ± 2,39% (prä vs post p < 0,0001). Alle anderen Parameter zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Messungen vor und nach HIIT.

Schlussfolgerungen: Es gibt Unterschiede in OCTA Messungen der FAZ in Abhängigkeit von der individuellen Ausgangsfitness. Durch ein HIIT lassen sich signifikante Veränderungen in einigen OCTA Parametern induzieren. Daher scheint die OCTA eine vielversprechende Modalität im Bereich der Sportmedizin zu sein.