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Screening bei Patienten unter Hydroxy-/Chloroquintherapie
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Veröffentlicht: | 12. Februar 2019 |
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Hintergrund: Die ersten Zeichen einer toxischen Makulopathie lassen sich durch geeignete Untersuchungsverfahren vor Symptombeginn feststellen. Eine späte Diagnosestellung kann mit irreversiblem Visusverlust einhergehen, andererseits ist ein Absetzen der Therapie ohne Hinweis auf eine toxische Makulopathie zu vermeiden.
Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung von Untersuchungsergebnissen von Patienten, die über lange Zeiträume eine systemische Therapie mit Chloroquin erhalten haben. Wir führten Eigenanamnesen und klinische Untersuchungen der Patienten mit Spaltlampenuntersuchungen und Funduskopien durch. Gesichtsfelduntersuchungen wurden mit dem TAP- Perimeter durchgeführt. Wir wandten die bildgebenden Verfahren okuläre Kohärenztomographie (= SD-OCT; OCT Spectralis, Fa. Heidelberg Engineering), Fundusautofluoreszenz (= FAF), Nah-Infrarot-Autofluoreszenz (= NIA) an. Elektrophysiologische Funktionsdiagnostiken wurden als multifokale Elektroretinogramme (= mf-ERG; RETI-port/ -scan 21, Fa. Roland Consult) durchgeführt.
Ergebnis: Bei Patient 1 (m., 55J.) stellten wir einen Fernvisus mit bester Korrektur von 1,0 an beiden Augen fest. Patient 2 (w., 55J.) hatte einen bestkorrigierten Fernvisus von 1,0 am rechten Auge und 0,8 am linken Auge. Patient 3 (w., 67J.) hatte bds. einen bestkorrigierten Fernvisus von 0,8. Patient 4 (w., 67J.) hatte einen Fernvisus mit bester Korrektur am rechten Auge von 0,7 und am linken Auge von 0,5. Bei Pat. 1-3 zeigten sich im 30°-TAP Gesichtsfeld keine Skotome. Bei Pat. 4 zeigte sich im 30°-TAP Gesichtsfeld ein Zentralskotom bds. In der Funduskopie zeigte sich bei drei Patienten (Pat. 1, 2, 3) eine regelrechte Makula. Bei Patient 4 war an beiden Augen eine halbkreisförmige Pigmentepithelverklumpung in der Makula zu erkennen. Im SD-OCT zeigte sich bei allen vier Patienten eine unterschiedlich stark ausgeprägte perifoveale Verdünnung der Photorezeptorschicht. Im mf-ERG zeigten sich bei allen vier Patienten Reduktionen der zentralen Reizantwortdichten. Die FAF und NIA ließen lediglich bei einem Patienten eine perifoveale Abweichung vom normalen Fluoreszensmuster erkennen.
Schlussfolgerung: Das SD-OCT und das mf-ERG sind bedeutende Verfahren, die im Vergleich zu anderen Methoden eine toxische Makulopathie durch Chloroquin bereits früh erkennen lassen.