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Fundusautofluoreszenz verschiedener Wellenlänge bei Morbus Stargardt
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Veröffentlicht: | 12. Februar 2019 |
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Hintergrund: Grünlicht- (GAF) und Blaulicht- (BAF) Fundusautofluoreszenz zeigen bei Morbus Stargardt ein charakteristisches, teils erhöhtes, teils erniedrigtes Signalmuster. Gerade das Wachstum der hypoautofluoreszenten Atrophieareale als Ausdruck einer Atrophie des retinalen Pigmentepithels (RPE) könnte für künftige Therapiestudien einen wichtigen Endpunkt darstellen. Ziel dieser Studie war es, Reliabilität und Unterschiede in der Abgrenzung von RPE-Atrophien der beiden Fundusautofluoreszenz-Modalitäten zu vergleichen.
Methoden: GAF (518 nm Exzitationslicht) und BAF (488 nm Exzitationslicht) wurden mittels konfokalen Laserophthalmoskopie (Spectralis HRA2, Heidelberg Engineering) bei 49 Patienten (97 Augen) mit Morbus Stargardt (9 - 86 Jahre) aufgenommen. RPE-Atrophie, definiert als sicher erniedrigte (DDAF) oder fraglich erniedrigte (QDAF) Fundusautofluoreszenz, wurde durch fünf unabhängige Reader mittels eines semi-automatischen Verfahrens (RegionFinder, Heidelberg Engineering) bestimmt. Die Inter-Modalitäten und Inter-Reader Übereinstimmungen wurden für die Fläche sowie die Formparameter Perimeter und Zirkularität bestimmt.
Ergebnisse: Messung der DDAF und QDAF in GAF- und BAF-Aufnahmen zeigten eine sehr gute Inter-Modalitäten und Inter-Reader Übereinstimmung für alle Parameter. Insbesondere DDAF Messungen zeigten dabei einen Trend zu einer höheren Inter-Reader Übereinstimmung ([Variationskoeffizient für Atrophiefläche]; GAF: DDAF 2,70%; QDAF 11,05%; BAF: DDAF 2,92%; QDAF 11,90%). Augen mit ausgeprägter Krankheitsmanifestation führten aufgrund der schwierigeren Abgrenzbarkeit zu niedrigeren Übereinstimmungen als Augen mit gut begrenzten Läsionen. In unserer Studienkohorte hatte die foveale Beteiligung der RPE-Atrophie keinen Einfluss auf die Beurteilbarkeit beider Fundusautofluoreszenzmodalitäten.
Schlussfolgerungen: Die hohe Inter-Reader Übereinstimmung ermöglicht die Definition von DDAF als klinischen Surrogatmarker für künftige klinische, interventionelle Studien. Sowohl GAF- wie auch BAF-Messung zeigten akkurate und reproduzierbare Ergebnisse mit Vorteilen der GAF hinsichtlich des höheren Patientenkomforts und der niedrigeren Lichtenergie.