Artikel
Qualität und Patient-Turnover: Was leistet das neue OCT-Glaukommodul?
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 25. Januar 2018 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Durch verbessertes Auflösungsvermögen und schnellere Prozessoren wird die OCT-Technik rasant weiterentwickelt. Für die neuste Version des Spectralis SD-OCTs (Heidelberg Engineering, Heidelberg) wurde das Spektrometer neu gestaltet. Eine hochempfindliche 85kHz-Line-Camera führt zu einer Erhöhung der Erfassungsgeschwindigkeit bei gleicher Abtastdichte. In dieser Studie werden SD-OCT-Geräte der ersten und zweiten Generation (OCT1, -2) hinsichtlich Schnelligkeit und Qualität bei der Durchführung von Analysen in der Glaukomdiagnostik systematisch verglichen.
Methodik: Jeweils an einem OCT1 und an einem OCT2-Gerät wurden mit dem Glaukom-Modul Radial- und Kreisscans der Papille von insgesamt 35 konsekutiven Patienten der Bonner Glaukom-Sprechstunde in je 3 Untersuchungsdurchgängen randomisiert durchgeführt. Die Mittel- und Individualwerte der benötigten Scanzeiten aus den 105 Logs jedes einzelnen OCTs wurden miteinander verglichen. Zudem wurden die Bildqualitätsparameter signal-noise-ratio (SNR, dB) sowie das Displacement (Versatz der software-ermittelten vs. Echten Foveaposition, µm), statistisch verglichen.
Ergebnisse: Es wurden n=105 Sets von OCT1 und OCT2-Daten berücksichtigt. Im Durchschnitt betrug die benötigte Scanzeit 54,80 +- 18,61 Sekunden im OCT 1 vs. 20,40 +- 6,61 Sekunden im OCT2 ab dem Start des ersten radialen B-Scans bis zum Ende des ersten Ringscans. Der Box-and-Whisker-Plot zeigt eine signifikante Differenz zwischen den jeweiligen Zeitwertepaaren (p<0,01). Mit OCT2-Systemen wird auch bei Strukturen mit niedrigen Modulationsfrequenzen eine signifikant verbesserte SNR (signal-noise-ratio) erreicht, hinsichtlich des Displacements zeigen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen OCT1 und OCT2.
Schlussfolgerung: Da zwischen OCT1 und OCT2 eine Datenkompatibilität besteht, können mit OCT2 Spectralis-Systemen können Nachuntersuchungen von OCT1-Baseline-Daten durchgeführt werden. Der Vergleich der beiden OCT-Geräte ergibt eine um über die Hälfte reduzierte Scandauer – bei besserer SNR der OCT2-Technologie. Durch die technische Weiterentwicklung der optischen Kohärenztomographie ist eine präzise Durchführung der Glaukomdiagnostik mit signifikanter Zeitersparnis in der klinischen Patientenversorgung möglich.
Disclosure: Unterstützung durch Heidelberg Enigineering