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OCT-Angiographie in der klinischen Anwendung bei Aderhauttumoren
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Veröffentlicht: | 25. Januar 2018 |
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Hintergrund: Der häufigste primäre, maligne, intraokulare Tumor des Erwachsenenalters ist das Aderhautmelanom. Mit einer Inzidenz von 1:100000 ist das Aderhauthautmelanom weitaus seltener als der gutartige Aderhautnävus, welcher etwa in jedem 10. Auge zu finden ist. Der Aderhautnävus zählt zu den häufigsten Differenzialdiagnosen des Aderhautmelanoms. Nicht selten gestaltet sich die Unterscheidung beider Entitäten, selbst unter Zuhilfenahme der zur Verfügung stehenden diagnostischen Methoden, im klinischen Alltag schwierig. Bisweilen ist in strittigen Fällen die Diagnose nur durch eine invasive Biopsie zu sichern. In Zusammenarbeit mit dem St. Franzikus Hospital Münster untersuchen wir die OCTA als tumordiagnostische Methode.
Methode: In die aktuelle Studie wurden 25 Patienten mit z.T. histologisch gesichertem Aderhautmelanom einbezogen. Voraussetzung für die Untersuchung war eine maximale Tumorprominenz von 4mm und eine zentrale Lage am hinteren Pol. Durchgeführt wurden eine OCTA mit dem Cirrus(Zeiss) oder Angiovue(Optovue), eine Fluoreszenzangiographie und Indocyanin-Grün-Angiographie sowie ein Multicolorfundusfoto. Im Folgenden wurden die Bilder miteinander korreliert und auf ein tumoreigenes Gefäßsystem untersucht.
Ergebnisse: Die technikbedingten Bildartefakte, die mit zunehmender Tumorgröße vermehrt auftraten, wirkten sich negativ auf die Auswertbarkeit der OCTA-Aufnahmen aus. In den untersuchten OCTA-Bildern hebt sich das Flowsignal des Tumorareals in seinem Muster deutlich von der umliegenden Aderhaut ab und kann in Zusammenschau mit der Fluoreszenzangiographie als tumoreigenes Gefäßsystem gewertet werden.
Schlussfolgerung: Die OCTA befindet sich in Bezug auf die Tumortherapie noch in einem frühen Stadium. Dennoch zeigen die Ergebnisse das Potential als diagnostische Methode für Aderhautmelanome. Derzeit limitieren die Artefaktbildung und der geringe Erfahrungswert mit der neuen Technik die Verwendung in der Diagnosesicherung. Daher sollte die OCTA derzeit nur ergänzend zu den bestehenden Methoden eingesetzt werden. Zukünftig könnte die OCTA zur Reduktion invasiver Maßnahmen führen.