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180. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26. - 27.01.2018, Düsseldorf

20 Jahre phake Hinterkammerlinsen – Kataraktinzidenz

Meeting Abstract

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  • O. Kermani - Köln
  • G. Gerten - Köln
  • P. Thieé - Köln

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 180. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Düsseldorf, 26.-27.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18rwa079

doi: 10.3205/18rwa079, urn:nbn:de:0183-18rwa0796

Veröffentlicht: 25. Januar 2018

© 2018 Kermani et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Phake Hinterkammerlinsen werden zur Korrektur hoher Fehlsichtigkeiten eingesetzt. Eine der möglichen Komplikationen ist die Entstehung einer sekundären Katarakt. 20 Jahre nach Implantation der ersten ICL sollte nun die Katarakt Inzidenz ermittelt werden.

Methoden: Untersuchungszeitraum ist 1998 - 2018. OK und GG haben 540 phake Hinterkammerlinsen Typ ICL der (Staar) implantiert. Indikationen waren Myopie sowie Hyperopie von +6,0dpt SEQ bis -16dpt SEQ. Es wurden 326 sphärische sowie 214 sphäro-zylindrische Implantate eingesetzt. Bis zur Einführung des letzten Entwicklungsmodels, der V4C mit zentralem Aquaport, waren immer eine große oder zwei kleine basale Iridektomien im Rahmen der Implantation angelegt worden.

Ergebnis: In Zusammenhang mit der ICL Implantation kam es bei 39 Augen (26 Patienten) zur Entstehung einer behandlungsbedürftigen Katarakt. Die Kataraktinzidenz mit den Vorgängermodellen der V4C (V3 bis V4b) lag im Mittel bei 7,2%. Nach Implantation einer V4C-ICL ist bislang noch keine Katarakt festgestellt oder behandelt worden. Die mittlere Tragezeit der ICL, also die Zeit zwischen Implantation und Explantation betrug 7,7 Jahre (1 - 14 Jahre). Das Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Explantation lag zwischen 43 und 66 Lebensjahren (18 bis 56 Jahren bei Implantation). Im Rahmen der Katarakt Operation konnte bei allen Augen eine unkomplizierte und für den Patienten refraktiv zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Meist wurden auf Grund der inzwischen eigetretenen Presbyopie multifokale Hinterkammerlinsen eingesetzt. Die Messungen zur Berechnung der IOL waren durch die phaken Linsen nicht behindert und die Vorhersagbarkeit der in der IOL Berechnung ermittelten Refraktion entsprach dem der Normalpopulation.

Schlussfolgerung: Die mittlere Kataraktinzidenz nach Implantation einer ICL der Modelle V3 bis V4b liegt bei 7,7% bei einer Nachbeobachtungszeit von 20 Jahren. Die erforderliche Kataraktbehandlung war durch den refraktiven Eingriff nicht kompliziert worden. Meist hatten die Patienten dann schon das presbyope Alter erreicht und profitierten so von der Möglichkeit der Versorgung mit einer multifokalen IOL.