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Fibrovaskuläre Umwandlung der CNV bei exsudativer AMD – Verlaufsbeurteilung in multimodaler Bildgebung
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Veröffentlicht: | 25. Januar 2018 |
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Hintergrund: Die CNV bei AMD verändert sich im Rahmen ihrer Involution hin zu einer fibrovaskulären Narbe. Dieser Prozess findet auch unter Anti-VEGF-Therapie statt. Ziel dieser Studie war es, die Progression der verschiedenen Komponenten dieser Involution (Fibrose, Vaskularisation, RPE-Atrophie) und die unterschiedlichen funktionellen Implikationen zu beschreiben.
Methode: Wir untersuchten 37 Augen mit dem klinischen Bild einer fibrovaskulären CNV nach langjähriger Anti-VEGF-Therapie (mind. 24 Monate) im Hinblick auf die Darstellung des fibrösen Anteils (Größe), des vaskularisierten Anteils (Art, Ausmaß) und des RPE-Atrophieanteils mittels folgender Bildgebungsverfahren: Autofluoreszenz (FAF), Multi-Color-Foto (MC), SD-OCT (inkl. En Face), Fluoreszenzangiographie (FA) und OCT-Angiographie (OCT-A). Die sich hieraus ergebenden phänotypischen Variationen wurden dann bezüglich ihrer weiteren Progression im den nächsten 12 Monaten analysiert und miteinander korreliert.
Ergebnisse: Der Visus nahm über den Zeitraum von 12 Monaten nicht signifikant ab. Die Fläche der ass. RPE-Atrophie nahm tendentiell zu, während die zentrale Aderhautdicke tendenziell abnahm. Die Fläche der Fibrose änderte sich in dem Zeitraum nicht signifikant. Der Flow innerhalb des Fibroseareals änderte sich nicht signifikant. Wenn das RPE im Fibrosebereich noch abgrenzbar war, war auch der Visus signifikant besser (p=0,04). Knappe 60% der Fibrosen zeigten ass. outer retinal tubulations. Zudem war der Visus mit abnehmender Aderhautdicke hochsignifikant schlechter (p=0,016). Die Aderhautdicke nahm mit zunehmendem Alter signifikant ab (p=0,32).
Schlussfolgerungen: In unserer Studie zeigte sich u.a. ein signifikanter funktioneller Unterschied zwischen der Fibrose mit bzw. ohne ass. RPE-Atrophie, jedoch keine Korrelation zw. Visus und der Fibrosefläche. Hieraus ergeben sich Hinweise, dass die funktionellen Verluste im Rahmen der fibrovaskulären Umwandlung eher nicht primär auf die Fibrose selbst, sondern vielmehr auf die sekundären Veränderungen wie beispielsweise die Atrophie der äußeren Netzhautschichten (RPE, ellipsoide Zone) zurückzuführen sind. Das breite phänotypische Spektrum der untersuchten Fibrosen deutet auf unterschiedliche Involutionsmuster der CNV unter Anti-VEGF hin, was auch für zukünftige therapeutische Ansätze interessant werden könnte.