Artikel
Studiendesign und Baseline-Charakteristika der HELP-Studie – eine Langzeit-Beobachtungsstudie bei pathologischer Myopie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 25. Januar 2018 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Die multizentrische Langzeit-Beobachtungsstudie „HELP“ untersucht prospektiv den natürlichen Verlauf der pathologischen Myopie bei Kaukasiern unter Berücksichtigung des potentiellen Risikos der Entwicklung einer choroidalen Neovaskularisation (mCNV).
Methodik: Aus 25 Zentren deutschlandweit wurden Patienten im Zeitraum von 2014 bis 2016 rekrutiert. Einschlusskriterien waren eine Bulbuslänge > 26 mm, ein best-korrigierter Visus (BCVA) ≥ 0,05 und das Vorliegen mindestens einer der folgenden morphologischen Riskofaktoren: (1) Verdünnung der subfovealen Choroidea (< 50 μm), (2) Verlängerung der choroidalen Kurvatur > 6300 μm, (3) Lacksprünge, (4) Atrophieareale „patchy atrophy“ > 5 mm² und (5) vorbestehende mCNV am Partnerauge.
Ergebnisse: 153 Probanden (66 % weiblich) mit einem mittleren Alter von 57,2 (± 12,7) Jahren (zwischen 12,9 bis 86,2 Jahren) wurden eingeschlossen. Die häufigsten morphologischen Veränderungen waren Ausdünnung der subfovealen Choroidea und Lacksprünge. Die Verlängerung der choroidalen Kurvatur lag bei 8 Probanden vor und trat mit anderen Veränderungen kombiniert auf. „Patchy atrophy“ war signifikant häufiger bei älteren und kränkeren Patienten (p = 0,0012).
Schlussfolgerung: Die HELP-Studie ist die erste prospektive Studie, die potentielle morphologische Risikofaktoren, die zur Entwicklung einer mCNV führen, in einer kaukasischen Kohorte dieser Größe untersucht. In den Baseline-Daten waren die 5 Risikofaktoren ungleich verteilt. Die Verlängerung der choroidalen Kurvatur ist bei Kaukasiern weniger präsent als bei vergleichbaren asiatischen Kohorten. „Patchy atrophy“ und die Verlängerung der subfovealen Kurvatur ist mit mehr morphologischen Veränderungen in der multimodalen Bildgebung vergesellschaftet. Darüber hinaus scheint die Ausprägung der Erkrankung beim Vorliegen einer „patchy atrophy“ relativ stark zu sein.