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Morphologische Veränderungen der Gefäßstrukturen in der OCT-Angiographie bei MacTel Typ 2 und Quantifizierung der Gefäßdichte und Flow-Areale im Krankheitsverlauf
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Veröffentlicht: | 25. Januar 2018 |
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Hintergrund: Vaskuläre Veränderungen sind charakteristisch für Makuläre Teleangiektasien Typ 2 (MacTel Typ 2). Auf Grund der fluoreszenzangiographischen Befunde wurde bislang vermutet, dass die meisten Gefäßveränderungen in den oberflächlichen und tiefen Kapilarplexus der perifoveolären Netzhaut auftreten. Die OCT-Angiographie (OCT-A) ermöglicht eine differenzierte Darstellung der verschiedenen Gefäßschichten der Netzhaut. Ziel der vorliegenden Studie waren es daher, das Spektrum der unterschiedlichen Gefäßveränderungen zu analysieren und den Versuch einer Quantifizierung vorzunehmen.
Patienten und Methoden: 15 Patienten (Durschnittsalter: 65 Jahre) mit verschiedenen Stadien von MacTel Typ 2 wurden mittels OCT-A Bildgebung (Avanti, Optovue,) untersucht. Die foveale und parafoveale Gefäßdichte sowie die Flow-Areale wurden im Bereich des oberflächlichen und tiefen Kapillarplexus und -falls sichtbar- in der äußeren Netzhaut analysiert. Dies erfolgte sowohl systematisch in den ETDRS-Grid-Feldern des gesamten makulären Aerals als auch manuell in den sichtbar veränderten Gefäßarealen. Die Ergebnisse wurden untereinander und mit einer normalen Kohorte verglichen.
Ergebnisse: Mittels der OCT-A Bildgebung zeigte sich im frühen Stadium zunächst temporal der Fovea eine Reduktion und Dilatation der tiefen Kapillargefäße. Bei stärker fortgeschrittener Erkrankung finden sich dann zum einen ähnliche Veränderungen im oberflächlichen Kapillarplexus aber zum anderen auch eine Ausdehnung in das gesamte perfoveoläre Kapillarnetz. Bei weiter fortgeschrittener Erkrankung können zudem Gefäße in den sonst avaskulären äußeren Netzhaut beobachtet werden. Im Verlauf dieser Krankheitsprogression zeigte sich eine Abnahme der Gefäßdichte sowohl im oberflächlichen als auch im tiefen Gefäßplexus. Zudem zeigten sich Unterschiede der gemessenen Werte bezüglich der sektoriellen Verteilung parafoveolär.
Schlussfolgerungen: Die OCTA-Angiographie bietet als neues bildgebendes Verfahren die Möglichkeit, nicht-invasiv vaskuläre Veränderungen bei retinalen Gefäßerkrankungen wie MacTel Typ 2 differenziert darzustellen und zu quantifizieren. Hierbei zeigen sich die progressiven Gefäßveränderungen am frühesten im tiefen kapillären Gefäßnetzwerk. Im weiteren Krankheitsverlauf kommt es dann zusätzlich zu Veränderungen des oberflächlichen Kapillarplexus und zu einer Vergrößerung der Areale. Beides geht mit einer Abnahme der Gefäßdichte durch Gefäßreduktion und –dilatation einher. Später kommt es zudem zu einer „Gefäßinvasion“ in die äußere Netzhaut.