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179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

03. - 04.02.2017, Essen

Individualisierte Patientenversorgung – Vergleich verschiedener Blended-Vision-Implantationsvarianten mit segmentalen rotationsasymmetrischen multifokalen Intraokularlinsen (MIOL)

Meeting Abstract

  • S. Hübsch - Düsseldorf
  • D. R. H. Breyer - Düsseldorf; International Vision Correction Research Network (IVCRC.net), Heidelberg
  • H. Kaymak - Düsseldorf; International Vision Correction Research Network (IVCRC.net), Heidelberg
  • K. Klabe - Düsseldorf; International Vision Correction Research Network (IVCRC.net), Heidelberg
  • P. R. Hagen - Düsseldorf; International Vision Correction Research Network (IVCRC.net), Heidelberg
  • F. T. A. Kretz - Ahaus-Raesfeld-Rheine; International Vision Correction Research Network (IVCRC.net), Heidelberg
  • G. U. Auffarth - Heidelberg; International Vision Correction Research Network (IVCRC.net), Heidelberg

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 03.-04.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rwa121

doi: 10.3205/17rwa121, urn:nbn:de:0183-17rwa1212

Veröffentlicht: 2. Februar 2017

© 2017 Hübsch et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel dieser Studie war der Vergeich der binokularen Visusergebnisse nach bilateraler Implantation verschiedener segmentaler MIOL (Oculentis). Dabei wurden die emmetrope Varianten mit einem Überblendvisus verglichen.

Methoden: Es wurde immer die Comfort mit 1,5dpt Addition und Zielrefraktion 0,0dpt im dominanten Augen implantiert. Beim nicht-dominanten Auge unterschieden wir zwischen den folgenden Gruppen:

a) Comfort mit 1,5dpt Addition und 0,0dpt Zielrefraktion (300 Patienten)
b) Comfort mit 1,5dpt Addition und -1,5dpt Zielrefraktion (100 Patienten)
c) Mplus mit 2,0dpt Addition und -1,5dpt Zielrefraktion (25 Patienten)
d) MplusX mit 3,0dpt Addition und 0,0dpt Zielrefraktion (25 Patienten)

Die Ergebnisse für Visus und subjektive Refraktion wurden ausgewertet. Außerdem wurden jeweils binokulare Defokuskurven vermessen und die Fläche unter den Kurven (MIOL-Kapazität) mit derer von phaken juvenilen Augen verglichen. Des Weiteren wurden monokulare fernkorrigierte Defokukurven mit MTF-Focus-Through Kurven, die auf einer optischen Bank gemessen wurden, in Verbindung gebracht. Die Ausprägung von Halo und Glare wurden mit einer Software untersucht und die Kontrastsensitivität mit Hilfe der Ginsburg-Box ermittelt.

Ergebnisse: Verglichen mit phaken juvenilen Augen zeigten alle 4 MIOL Implantationsvarianten MIOL-Kapazitäten von mehr als 85%, wobei b) mit 101% den höchsten Wert erreichte. Der mittlere binokulare UDVA war in allen Fällen <0,05logMAR. Nach 3 Monaten wurden Photopsien entweder als nicht vorhanden oder nicht störend beschrieben. Das Kontrastsehen war besser als bei anderen bi- und trifokalen MIOL.

Schlussfolgerungen: Die bilaterale Implantation unterschiedlicher segmentaler MIOL liefert eine Alternative zu diffraktiven trifokalen MIOL und zeigt auch in puncto MIOL-Kapazität mindestens ebenbürtige Ergebnisse. Um den Patientenbedürfnissen gerecht zu werden, kann dabei eine der verschiedenen Varianten individuell ausgewählt werden.