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179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

03. - 04.02.2017, Essen

Adjuvante Vakzination als multizentrische Phase-III-Impfstudie bei Uveamelanompatienten

Meeting Abstract

  • S. Kreis - Essen
  • C. Le Guin - Essen
  • B. Schuler-Thurner - Experimentelle Immuntherapie, Hautklinik, Universitätsklinikum Erlangen
  • M. Zeschnigk - Institut für Humangenetik, Ophthalmologische Onkologie und Genetik, Universitätsklinikum Essen
  • N. Bornfeld - Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 03.-04.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rwa104

doi: 10.3205/17rwa104, urn:nbn:de:0183-17rwa1045

Veröffentlicht: 2. Februar 2017

© 2017 Kreis et al.
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Gliederung

Text

Das Aderhautmelanom ist der häufigste maligne, primär intraokulare Tumor des Erwachsenen. Eine Monosomie von Chromosom 3 in den Tumorzellen geht mit einem deutlich erhöhten Metastasierungsrisiko einher. Im Rahmen einer randomisierten, multizentrischen adjuvanten Phase III-Studie erfolgen bei Patienten mit Uveamelanom und Monosomie 3 Impfungen mit Tumor-RNA-beladenen autologen dendritischen Zellen vs. Verlaufskontrollen in der Kontrollgruppe. Ein Vorliegen von Metastasen ist ein Ausschlusskriterium für die Studienteilnahme. Im Rahmen der Studie wird zur Herstellung der Vakzine Tumormaterial unter kontrollierten und standardisierten Bedingungen gewonnen. In einem Reinraumlabor des Universitätsklinikums Erlangen (Experimentelle Immuntherapie, Hautklinik) erfolgt die Extrahierung und Amplifizierung der autologen Tumor-RNA. Autologe dendritische Zellen werden mit der Tumor-RNA des jeweiligen Patienten beladen. Die entstandene, personalisierte Krebsvakzine ist unter dem Begriff ATMP (Advanced Therapy Medicinal Product) von den Bundesbehörden als Arzneimittel für neuartige Therapien eingeordnet. Der Studienzeitraum beträgt 3 Jahre. Die Impfungen werden am jeweiligen teilnehmenden Zentrum (8 Universitäts-Augenkliniken) durchgeführt. Es erfolgen insgesamt 8 intravenöse Impfungen über einen Zeitraum von 2 Jahren. Die Abstände zwischen den einzelnen Impfungen werden dabei immer größer.

Ziel der Studie ist es, zu untersuchen, ob die Metastasierung bei Aderhautmelanompatienten mit Monosomie 3 durch die Vakzinierung verhindert oder verzögert werden kann beziehungsweise ob es trotz fallweiser Metastasierung zu einem verlängerten Überleben der Patienten kommt. Zur Beurteilung werden sowohl die krankheits- bzw. metastasenfreie Überlebenszeit als auch die gesamte Überlebenszeit betrachtet. Weitere Evaluationskriterien sind die Messung der Immunantwort gegen Tumorantigene und die Beurteilung von Nebenwirkungen.