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179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

03. - 04.02.2017, Essen

OCT-Angiographie (OCTA) bei Aderhautmelanomen

Meeting Abstract

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  • I. Wunderlich - Essen
  • A. Lommatzsch - Münster
  • N. Bornfeld - Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 03.-04.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rwa083

doi: 10.3205/17rwa083, urn:nbn:de:0183-17rwa0833

Veröffentlicht: 2. Februar 2017

© 2017 Wunderlich et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Aderhautmelanom ist der häufigste primäre, maligne Tumor des erwachsenen Alters. Das Aderhautmelanom hat eine Inzidenz von 1:100.000, der benigne Aderhautnävus ist im Gegensatz dazu in fast jedem 10. Auge zu finden, er zählt zu den häufigsten Differenzialdiagnosen des Aderhautmelanoms. Mitunter ist im klinischen Alltag die Differenzierung zwischen Aderhautmelanom und Aderhautnävus, trotz umfassender Diagnostik, nicht immermöglich, wodurch im Zweifel eine invasive Biopsie erforderlich sein kann. In Zusammenarbeit mit dem St. Franzikus Hospital Münster untersuchen wir die OCTA als tumordiagnostische Methode.

Methode: In unserer laufenden Pilotstudie wurden insgesamt 25 Patienten mit Aderhautmelanom untersucht. Voraussetzung für die Untersuchung war eine maximale Tumorprominenz von 4 mm und eine zentrale Lage am hinteren Pol. Durchgeführt wurden eine OCTA mit dem Cirrus (Zeiss) oder Angiovue (Optovue), eine Fluoreszenzangiographie und Indocyanin-Grün-Angiographie sowie ein Multicolorfundusfoto. Im Folgenden wurden die Bilder miteinander korreliert und auf ein tumoreigenes Gefäßsystem untersucht.

Ergebnisse: Die ausgeprägten Bildartefakte, welche insbesondere bei größeren Aderhautmelanom vermehrt auftraten, stellen eine starke Einschränkung für die Beurteilbarkeit der OCTA-Aufnahmen dar. In den untersuchten OCTA zeigt sich im Tumorbereich ein Flowsignal, welches sich deutlich von der umliegenden Choroidea unterscheidet und als tumoreigenes Gefäßsystem betrachtet werden kann.

Schlussfolgerung: Die Literaturrecherche zeigt, dass sich die OCTA bislang in einer sehr frühen Phase der Tumorbehandlung befindet. Unsere Ergebnisse demonstrieren das Potential der OCTA als wertvolles neues Mittel in der Tumordiagnostik. Aktuell führt vor allem die Artefaktüberlagerung und der geringe Erfahrungswert mit der neuen Technikdazu, dass die OCTA bislang ergänzend zu den etablierten Methoden verwendet werden sollte, zukünftig aber invasive Methoden ablösen könnte.