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179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

03. - 04.02.2017, Essen

Aufwändige Operationsbedingungen bei der Phako durch Spondylitis ankylosans

Meeting Abstract

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  • G. Gökel - Dortmund
  • P. Wölfelschneider - Dortmund

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 03.-04.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rwa063

doi: 10.3205/17rwa063, urn:nbn:de:0183-17rwa0634

Veröffentlicht: 2. Februar 2017

© 2017 Gökel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Spondylitis ankylosans (Syn. Morbus Bechterew) ist eine rheumatisch-entzündliche Erkrankung, die zur Gruppe der Spondylarthritiden gehört. Diese progressiv-systemische Erkrankung ist seronegativ und in der Mehrzahl der Fälle HLA-B27 assoziiert. Sie befällt vor allem das Achsenskelett und den Thorax, verursacht charakteristische Rückenschmerzen und führt häufig zu funktionellen Einschränkungen durch strukturelle Veränderungen. Klinische Kennzeichen sind eine Kyphosierung der Wirbelsäule mit einer Abnahme von Elastizität und Beweglichkeit bis hin zur vollkommenen Einsteifung mit entsprechend geminderter Lebensqualität. Am Auge findet sich eine akute anteriore Uveitis mit häufigen Rezidiven und entsprechenden Pathologien des Auges.

Kasuistik: Wir berichten über einen 65-jährigen männlichen Patienten, der sich mit einer deutlich zunehmenden Kombination aus Cataracta senilis und complicata bds. vorstellte. Es zeigte sich bei bekannten Morbus Bechterew eine ausgeprägte Halswirbelsäulen (HWS)-Veränderung. Die HWS verlief bei stehendem Pat. Parallel zum Boden. Der vordere Augenabschnitt war bei Z.n mehrfachen Iritiden durch multiple Pupillar-Synechien und eine flache Vorderkammer gekennzeichnet. Der Visus betrug bds. Best korrigiert: 0,16. Bei klinisch deutlicher Linsentrübung, eingeschränktem Sehvermögen und reduzierten Lebensqualität war eine operative Behandlung indiziert. Daraufhin wurde nach aufwändiger Operationsvorbereitungen in Bezug auf die Lagerung (Maquet OP-Tisch Alpha) und die Biometrie eine Synechiolyse, Phakoemulsifikation mit HKL Implantation unter Intubations-Narkose durchgeführt. Die Intubation erfolgte mit endoskopischer Unterstützung wegen der Wirbelsäulenversteifung und der mangelnd möglichen Mundöffnung.

Schlussfolgerung: Der hier vorliegende Fall konnte nur mit optimaler Zusammenarbeit und Erfahrung von für die Lagerung Verantwortlichen über den Anästhesisten bis zum Operateur wegen der oben genannten Befunde mit vorbereitender Planung erfolgreich behandelt werden.