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179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

03. - 04.02.2017, Essen

Endophthalmitiden von 2008 bis 2015 am St.-Johannes-Hospital in Dortmund

Meeting Abstract

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  • S. Fili - Dortmund
  • J. Prikule - Dortmund
  • T. Schilde - Dortmund
  • M. Kohlhaas - Dortmund

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 03.-04.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rwa062

doi: 10.3205/17rwa062, urn:nbn:de:0183-17rwa0629

Veröffentlicht: 2. Februar 2017

© 2017 Fili et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine Endophthalmitis ist eine äußerst ernste und potentiell zur Erblindung führende intraokulare Entzündung, die sowohl nach intraokularen Eingriffen als auch nach perforierenden Augenverletzungen, infolge einer endogenen Erregeraussaat oder lokal fortgeleiteter Infektion auftreten kann. Die klinische Bedeutung liegt darin, dass die Operationszahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen sind.

Methoden: Unsere retrospektive Studie wertet die Krankenakten von 120 Patienten (122 Augen) aus, die im Zeitraum zwischen Januar 2008 und August 2015 im St.-Johannes-Hospital in Dortmund aufgrund einer Endophthalmitis mittels einer Pars-plana-Vitrektomie und intravitrealer Antibiotikagabe behandelt wurden.

Ergebnisse: Bei 101 Patienten (84,2%), bei denen eine infektiöse Endophthalmitis als Komplikation nach intraokularen Eingriffen auftrat, wurden der Klinik 34,7% von außerhalb zugewiesen. 45,8% der Patienten haben eine Endophthalmitis nach einer Kataraktextraktion, 16,7% nach einer Pars-plana-Vitrektomie und 14,2% nach einer intravitrealen Injektion entwickelt. Innerhalb der ersten Woche benötigten 87,7% der Augen eine Pars-plana-Vitrektomie, 73,8% mehr als 3 intravitreale Anwendungen von Antibiotika und 2,46% noch einen sonstigen intraokularen Eingriff zur Erfüllung unseres therapeutischen Ziels. Eine scherwiegende frühpostoperative Komplikation war eine Netzhautablösung, die 6 Patienten (5%) erlitten haben. Bei 3 Patienten (2,5%) musste bei fortgeschrittenem Befund eine primäre Enucleatio bulbi durchgeführt werden. Die gravierendste Spätkomplikation war eine Phthisis bulbi bei einem Patienten. Der letzte erhobene Visus lag bei 70,5% der Augen bei 0,05 oder besser.

Schlussfolgerung: Trotz größter Sorgfalt kann es postoperativ zu einer Endophthalmitis kommen, die weitere Behandlungsmaßnahmen oder Nachoperationen erfordert. Bei einer Endophthalmitis mit schlechtem Ausgangsvisus würden wir die Kombination der Pars-plana-Vitrektomie und der intravitrealen Anwendung von Antibiotika als eine erfolgreiche therapeutische Option weiterempfehlen.