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179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

03. - 04.02.2017, Essen

27 Gauge Pars-plana-Vitrektomie kombiniert mit Implantation einer irisfixierten Hinterkammerlinse zur operativen Behandlung luxierter Intraokularlinsen

Meeting Abstract

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  • G. Rößler - Düsseldorf
  • C. Rennings - Düsseldorf
  • R. A. Widder - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 03.-04.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rwa060

doi: 10.3205/17rwa060, urn:nbn:de:0183-17rwa0601

Veröffentlicht: 2. Februar 2017

© 2017 Rößler et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Untersuchung von chirurgischer Machbarkeit der Kombination aus minimalinvasiver 27GA pars plana-Vitrektomie und Implantation einer irisfixierten Hinterkammerlinse sowie peri- und postoperativem klinischem Verlauf bei Patienten mit luxierter Intraokularlinse (IOL).

Methoden: Wir führten eine retrospektive Fallanalyse an 24 Augen von 23 Patienten, die innerhalb der vergangenen 15 Monate mit luxierter IOL in unserer Klinik operativ versorgt wurden. Der allgemeine Operationsablauf beinhaltete die initiale 27GA-Vitrektomie mit anschließender transkornealer Bergung der Linse. Daraufhin erfolgte die retroiridale Implantation einer Artisan-IOL (Fa. Ophtec, NL) und abschließend der Verschluss des Hornhautschnittes und das Entfernen der Trokare am BSS-gefüllten Auge. Die klinischen Verlaufskontrollen erfolgten im Rahmen der stationären Untersuchungen und der ambulanten Nachkontrollen.

Ergebnisse: Bei allen 24 Augen erfolgten Vitrektomie, Bergung der ursprünglichen IOL und die Implantation der irisfixierten Hinterkammerlinse vollständig und komplikationslos innerhalb eines Eingriffes. Der postoperative Intraokulardruck (IOD) vier Stunden nach Operationsende lag bei 10 mmHg (IOD min 3, IOD max 18 mmHg), am Entlassungstag zeigten sich alle Augen in reizarmem Zustand mit IOL am Ort, reguliertem IOD und zirkulärer Netzhautanlage. In 21 Fällen (87,5%) sahen wir im Verlauf (mittl. Follow-up 6,1 ± 3,3 Monate) einen regelrechten Befund. Bei zwei Patienten kam es kontusionsbedingt ein bzw. zwei Wochen nach Entlassung durch traumatische Deenklavation einer Haptik zu einer Subluxation der IOL, nach erfolgter Revisionsoperation zeigten sich die Linsen bis auf weiteres an Ort und Stelle. Bei einer Patientin erfolgte eine Re-ppV aufgrund einer PVR-Amotio ausgehend von dem primären aufschlagbedingten Netzhautdefekt.

Schlussfolgerungen: Das kombinierte Verfahren bestehend aus 27GA-Vitrektomie mit IOL-Bergung und anschließender retroiridaler Implantation einer Artisan Irisclip-IOL erwies sich als komplikationslos durchführbarer operativer Ansatz ebenso wie Einzelfälle mit postoperativ aufgetretenen Komplikationen sich als beherrschbar erwiesen. Dieses in dieser Kombination neuartige Operationsprinzip hat dementsprechend Einzug in unsere klinische Routine gehalten.