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Unklarer Schielfehler? Was ist denn hier los?
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Veröffentlicht: | 2. Februar 2017 |
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Text
Hintergrund: Es stellte sich bei uns eine 27-jährige junge Frau mit Verschwommensehen seit einem Jahr vor. Seit einem halben Jahr seien auch intermittierende Doppelbilder zusätzlich aufgetreten. Die Patientin berichtet über eine zunehmende Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Methode: In der orthoptischen Untersuchung fiel eine intermittierende Exotropie auf. Die Augenbewegungen waren stark verlangsamt mit häufigem Fixationsverlust. Es erfolgte die stationäre Aufnahme zur interdisziplinären Abklärung inklusive Serologie, Bildgebung und neurologischer Mitbeurteilung bei Verdacht auf okuläre Myasthenie.
Ergebnisse: In der Serologie zeigten sich erhöhte Werte für Acetylcholin-Antikörper und in der Computertomographie fand sich eine Raumforderung im vorderen Mediastinum, so dass eine okuläre Myasthenia gravis mit Thymom vorlag. Die Therapie mit Pyridostigmin und Planung einer elektiven Thymektomie wurden eingeleitet.
Schlussfolgerung: Bei unklaren und unkontrollierten Schielfehlern empfiehlt es sich auch eine Myasthenie als Ursache in Betracht zu ziehen und entsprechende Untersuchungen einzuleiten. Durch die medikamentöse und ggf. auch chirurgische Therapie ist sogar eine Heilung erreichbar.