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179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

03. - 04.02.2017, Essen

Phänotypisierung von Monozyten des peripheren Blutes bei Uveitis im Kindesalter

Meeting Abstract

  • K. Walscheid - Münster
  • L. Neekamp - Klinik für pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Universitätsklinikum Münster
  • A. Heiligenhaus - Münster; Essen
  • T. Weinhage - Klinik für pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Universitätsklinikum Münster
  • D. Holzinger - Klinik für pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Universitätsklinikum Münster
  • C. Heinz - Münster; Essen
  • D. Föll - Klinik für pädiatrische Rheumatologie und Immunologie, Universitätsklinikum Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 03.-04.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rwa031

doi: 10.3205/17rwa031, urn:nbn:de:0183-17rwa0313

Veröffentlicht: 2. Februar 2017

© 2017 Walscheid et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die juvenile idiopathische Arthritis (JIA) ist eine häufig assoziierte Systemerkrankung bei Uveitis im Kindesalter. Bei der Entstehung der JIA-assoziierten Uveitis (JIAU) werden autoimmunologische Entzündungsprozesse vermutet, bei denen Zellen des adaptiven und angeborenen Immunsystems eine Rolle spielen sollen. Die vorliegende Studie analysiert Monozyten des peripheren Blutes bei Kindern mit JIA mit und ohne Augenbeteiligung und untersucht den Einfluss von Erkrankungsaktivität sowie Methotrexat (MTX)-Therapie auf den monozytären Phänotyp.

Methoden: Es wurden Blutproben von Kindern mit JIAU (n=18), JIA ohne Augenbeteiligung (n=11) sowie idiopathischer anteriorer Uveitis (IAU, n=12) untersucht und mit Daten von gesunden pädiatrischen Kontrollen (n=11) verglichen. Mittels durchflusszytometrischer Analyse von 13 Parametern wurde eine detaillierte Phänotypisierung der zirkulierenden Monozyten vorgenommen. Der Einfluss der systemischen MTX-Gabe sowie der Erkrankungsaktivität auf die analysierten Parameter wurde mittels Subgruppenanalyse untersucht.

Ergebnisse: Es zeigten sich spezifische monozytäre Aktivierungsmuster bei Patienten mit JIA mit und ohne Augenbeteiligung, aber auch bei IAU-Patienten verglichen mit gesunden Kindern. Der Anteil der Monozyten, welche das costimulatorische Molekül CD86 exprimieren, war in allen Patientengruppen signifikant höher als bei Gesunden. Ebenso zeigten sich signifikante Unterschiede in der Expression der regulatorischen Ectonukleotidasen CD39 und CD73. Der Anteil der CD86- und CD39-exprimierenden Monozyten war insbesondere bei JIAU-Patienten unter MTX erhöht, wohingegen die Entzündungsaktivität von Arthritis und Uveitis keinen signifikanten Einfluss zu haben schien. Die Expression des Migrationsmarkers CCR2 war signifikant reduziert bei MTX-behandelten Patienten.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten deuten eine Rolle für Monozyten des peripheren Blutes bei der Uveitis im Kindesalter an. Teilweise reflektiert der monozytäre Phänotyp die anti-inflammatorische Wirkung von MTX. Das beobachtete Aktivierungsmuster der Zellen ist unabhängig vom Vorliegen einer Arthritis.