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179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

03. - 04.02.2017, Essen

Rezidivprophylaxe der HLA-B27 positiven akuten anterioren Uveitis (AAU) mit Methotrexat versus Sulfasalazin

Meeting Abstract

  • M. Meyer zu Hörste - Münster
  • B. Zureck-Imhoff - Münster
  • K. Walscheid - Münster
  • C. Heinz - Münster; Essen
  • A. Heiligenhaus - Münster; Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 03.-04.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rwa030

doi: 10.3205/17rwa030, urn:nbn:de:0183-17rwa0307

Veröffentlicht: 2. Februar 2017

© 2017 Meyer zu Hörste et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die HLA-B27-positive akute anteriore Uveitis (AAU) weist eine hohe spontane Rezidivrate mit Entwicklung von visusbedrohenden Komplikationen auf. In dieser Studie wurde der Einfluss von Methotrexat (MTX) und Sulfasalazin (SSZ) auf die Rezidiv- und Komplikationsrate bei AAU untersucht.

Methodik: Retrospektive Untersuchung von 46 Patienten mit HLA-B27-positiver AAU, die aufgrund der Uveitis eine Therapie mit MTX (20 Patienten) bzw. SSZ (13 Patienten) erhalten hatten; als Kontrollgruppe (Ctrl) dienten 13 Patienten ohne systemische anti-inflammatorische Therapie. Analysiert wurden die Schubfrequenz der Uveitis, der Visusverlauf und die intraokularen Komplikationen im Jahr vor (Baseline) und 1 Jahr nach Beginn der Therapie mit MTX oder SSZ (Follow-up).

Ergebnisse: Die Gruppen waren hinsichtlich Alter (MTX 45,8±16,1; SSZ 49,7±17,2; Ctrl 50,1±12,6 Jahre), Geschlecht (MTX 11w/9m; SSZ 12w/1m; Ctrl 8w/5m) und Vorliegen einer HLA-B27-assoziierter seronegativen Spondylarthropathie (MTX 7, SSZ 6; Ctrl 7 Patienten) vergleichbar. Die Uveitis-Schubfrequenz/Jahr verringerte sich unter MTX von 3,6±2,4 (Baseline) auf 0,7±0,8 (Follow-up; ***p=0.0001) und unter SSZ von 3,6±1,9 auf noch 1,8±2,4 (*p<0,01). Die Kontrollpatienten wiesen unverändert 1,8±1,4 bzw. 1,9±1,7 Uveitis-Schübe/Jahr auf. Unter MTX-Therapie kam es zum signifikanten Visusanstieg von 0,39±0,4 (Baseline) auf 0,18±0,4 LogMAR (Follow-up; **P=0,004), während die Einnahme von SSZ kaum eine Änderung bewirkte: 0,17±0,2 auf 0,16±0,3 LogMAR; in der Kontrollgruppe blieb der Visus während des Beobachtungszeitraums fast unverändert bei 0,11±0,2 LogMAR. Auch die Anzahl Uveitis-assoziierter Komplikationen nahm unter MTX-Therapie deutlich ab von 1,75±1,2 (Baseline) auf 1,3±1,2 (Follow-up, p=0,09). In der SSZ-Gruppe hingegen stieg die Komplikationsrate leicht an von 0,9±0,8 auf 1,3±1,3 (p=0,4). Kontrollpatienten wiesen zu beiden Untersuchungszeitpunkten eine Komplikationsrate von 1±0,95 pro erkranktem Auge auf.

Schlussfolgerung: Mehotrexat ist gegenüber Sulfasalazin bei HLA-B27-assoziierter AAU deutlich überlegen hinsichtlich Rezidivrate, Visusverlauf und Komplikationsrate.