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179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

03. - 04.02.2017, Essen

Einfluss einer immunmodulatorischen Basistherapie bei einer wiederholten Therapie mit intavitrealem Dexamethason bei Patienten mit einem Makulaödem bedingt durch eine Uveitis

Meeting Abstract

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  • M. Röring - Münster
  • A. Heiligenhaus - Münster; Essen
  • C. Heinz - Münster; Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 179. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 03.-04.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17rwa029

doi: 10.3205/17rwa029, urn:nbn:de:0183-17rwa0296

Veröffentlicht: 2. Februar 2017

© 2017 Röring et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Gibt es bei Patienten mit einem uveitischem Makulaödem Unterschiede im Ansprechen auf eine wiederholten intavitreale DexamethasonTherapie in Bezug auf Injektionsintervalle, Visusgewinn und zentrale Netzhautdicke bei einem Makulaödem durch Uveitis?

Methodik: Monozentrische, retrospektive Analyse von 31 Augen von 26 Patienten, die aufgrund eines Makulaödems bei verschiedenen Formen einer nicht-infektiösen Uveitis mindestens drei intavitreale Dexamethason Injektionenerhielten. Ausgeschlossen wurden Patienten, bei denen während des Beobachtungszeitraumes eine Änderung der immunmodulatorischen Therapie oder eine Augenoperation vorgenommen wurde. Es erfolgte dann die Auswertung der in der Fragestellung genannten Parameter in Abhängigkeit einer immunmodulatorischen Therapie.

Ergebnis: Es erhielten 17 Patienten (19 Augen) eine immunmodulatorische Basistherapie. Das mittlere Patientenalter betrug 59 ± SD 20 Jahre, ohne dass es Unterschiede zwischen den Gruppen gab [p=0,5]. Bei allen Injektionen zeigte sich eine Besserung des Visus (von 0,49 logMAR ± SD 0,26 logMAR auf 0,37 logMAR ± SD 0,23 logMAR [p<0,0001]), eine Abnahme der zentralen Netzhautdicke (von 416 µm ± SD 153 µm auf 253 µm ± SD 69 µm [p<0,0001]). Als häufigste unerwünschte Nebenwirkung wurde ein Anstieg des intraokularen Druckes im Verlauf bei 17 Augen (54%) von ≥5 mmHg beobachtet. Vergleicht man die Patienten, die eine immunmodulatorische Therapie erhielten mit denen, die ohne eine Basistherapie behandelt wurden, so erkennt man statistisch signifikante Unterschiede in der Reinjektionsfrequenz. Die Patienten mit einer Basistherapie erhielten nach 9,7 Monaten ± SD 6,2 Monate eine Re-Injektion, während Patienten ohne Basistherapie bereits nach 5,2 Monaten ± SD 2 Monate [p=0,002] erneut ein Injektion benötigten. Bezogen auf die Abnahme der zentralen Netzhautdicke und auch im Visusgewinn konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden oben genannten Patientenkollektiven erhoben werden.

Schlussfolgerung: Uveitispatienten, die mit einer Basistherapie behandelt werden, benötigen seltener eine erneute intravitreale Dexamethason-Injektion aufgrund eines Makulaödems. Man muss jedoch sicherlich zwischen den potentiellen Risiken einer häufiger durchgeführten intravitrealen Injektion von Dexamethason und Nebenwirkungen einer immunmodulatorischen Therapie abwägen.