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178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2016, Bonn

Interdisziplinäre chirurgische Therapie der tarsalen und fornikalen Plattenepithel-Karzinome der Bindehaut und konjunktivalen intraepithelialen Neoplasie (CIN)

Meeting Abstract

  • Ahmad Rahal - Essen
  • R. Darawsha - Essen
  • H. Westekemper - Essen
  • D. Meller - Essen
  • S. Lang - Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik Essen
  • C. Mohr - Universitätsklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Essen
  • K.-P. Steuhl - Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bonn, 29.-30.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rwa105

doi: 10.3205/16rwa105, urn:nbn:de:0183-16rwa1052

Veröffentlicht: 1. Februar 2016

© 2016 Rahal et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Über die interdisziplinäre Therapie der ausgedehnten konjunktivalen Plattenepithel-Karzinome und CIN mittels radikaler Tumorresektion, Bindehaut- und Fornixrekonstruktion mit Amnionmembran und Mundschleimhaut zu berichten.

Methoden: 77 Patienten (84 Augen), die zwischen 2000 und 2015 operiert worden sind, wurden retrospektiv untersucht. Nach inzisionaler Biopsie aus dem Tumor (histologische Diagnosesicherung), Bindehaut-Mapping (Tumorausdehnung) und Tumor-Staging erfolgte die Resektion des Tumors bzw. der befallenen Bindehaut. Der weitere Postbehandlungsverlauf wurde durch eine Fotodukenmtation bzw. erneute Biopsierung bei Befundänderung beurteilt. Die Bindehaut und der Fornix wurden mit Amnionmembran sowie Mundschleimhaut rekonstruiert. Bei nicht R0-resezierten Tumoren wurde eine adjuvante Lokaltherapie mit Mitomycin C und/oder Interferon alpha2b durchgeführt. Die Rezidivrate, die Funktion, die Komplikationsrate und Folgeoperationen wurden beurteilt.

Ergebnisse: Der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitraum betrug 37,42 ± 29,15 Monate. Bei den meisten Fällen konnte eine bulbus- und funktionserhaltende Therapie erzielt werden. Komplikationen waren Symblepharonbildung, Lidfehlstellung (Entropium, Ektropium, Pseudotrichiasis), Motilitätsstörungen. Diese konnten zum größten Teil durch Folgeoperationen korrigiert werden.

Schlussfolgerungen: Die aktuelle Daten zeigten , dass der interdisziplinäre Ansatz zur Tumorresektion, Bindehaut- und Fornixrekonstruktion mit Amnionmembran und Mundschleimhaut auch bei sehr ausgedehntem Tumorbefall der tarsalen und fornikalen Bindehaut eine bulbus- und funktionserhaltende Therapie ermöglicht. Die Rezidivrate ist gering und der funktionelle Erfolg ist hoch. Lidfehlstellungen und Symblepharonbildung sind häufige Nebenwirkungen, die aber sekundär operativ korrigiert werden können.