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178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2016, Bonn

Explantation von multifokalen IOL – Häufigkeit, Ursachen und Verlauf

Meeting Abstract

  • Omid Kermani - Köln
  • G. Gerten - Köln
  • E. Farvilli - Köln
  • K. Schmiedt - Köln

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 178. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bonn, 29.-30.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16rwa023

doi: 10.3205/16rwa023, urn:nbn:de:0183-16rwa0239

Veröffentlicht: 1. Februar 2016

© 2016 Kermani et al.
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Gliederung

Text

In dieser retrospektiven Studie werden die Häufigkeit, die Ursachen und der Verlauf nach Explantation einer diffraktiven, multifokalen Hinterkammerlinse untersucht. In den Jahren 2009 bis 2014 wurden neben zahlreichen anderen IOL Modellen insgesamt 1438 Augen mit einer hydrophoben, asphärischen, diffraktiven, multifokalen IOL vom Typ Acrysof ReSTOR (Toric) mit den Additionen +2,5, +3,0 (Alcon) versorgt. Hiervon sind 78% (n = 1116) wegen einer Katarakt und 22% (n = 322 Augen) als refraktiver Eingriff (RLE) indiziert worden. Die Eingriffe erfolgten immer als Ultraschall-Phakoemulsifikation unter topischer Anästhesie mit begleitender Kurznarkose. Seit 2013 wurde für die Kapsulorhexis auch ein Femtosekundenlaser (LenSx) eingesetzt. Die Auswertung der Daten erfolgte anhand der digitalen Patientenaufzeichnungen sowie eines Patientenbriefes der an alle behandelten Patienten versendet worden ist. In insgesamt 12 Fällen musste die MF-IOL wieder explantiert werden. Ursachen für den IOL-Austausch waren bei 4 Augen starke Abweichungen von der erwarteten Zielrefraktion. Bei 4 Augen wurde aufgrund optischer Beschwerden (verwaschenes Sehen = waxy vision) eine monofokale IOL implantiert. In 2 Fällen erfolgte ein IOL-Austausch aufgrund einer epiretinalen Gliose gefolgt von operativem Membranpeeling. Anschließend wurde eine monofokale Sulcus-gestützte IOL implantiert. In einem Fall ist es beim Versuch der IOL-Rotation (ReSTOR toric) zu einer ausgedehnten Zonulolyse gekommen. Dabei musste die Linse durch eine im Sulcus vernähte monofokale IOL ersetzt werden. Bei einer Patientin trat starkes Glistening der IOL mit nachlassender Sehschärfe auf. Die Häufigkeit von MF-IOL Explantationen lag damit bei insgesamt 0,83% aller implantierten Linsen. Der Anteil der Explantationen aufgrund optischer Nebenwirkungen und Beschwerden lag bei 0,35% aller Linsen. Diffraktive MF-IOL vom Typ ReSTOR sind insgesamt sehr gut verträglich. In nur 0,35% aller Fälle musste die MF-IOL aufgrund optischer Beschwerden wieder explantiert werden. In den anderen Fällen waren allgemeine chirurgische Risiken die Ursache für die Explantation.