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177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

30.01. - 31.01.2015, Dortmund

Einflussfaktoren auf das Ergebnis nach Descemetmembran-Endothelkeratoplastik

Meeting Abstract

  • Kristina Spaniol - Düsseldorf
  • H. Holtmann - Düsseldorf
  • S. Deffaa - Düsseldorf
  • J. Schwinde - Düsseldorf
  • S. Schrader - Düsseldorf
  • G. Geerling - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Dortmund, 30.-31.01.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rwa106

doi: 10.3205/15rwa106, urn:nbn:de:0183-15rwa1066

Veröffentlicht: 29. Januar 2015

© 2015 Spaniol et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Transplantatpräparation und -implantation bei der Descemetmembran-Endothelkeratoplastik (DMEK) sind technisch anspruchsvoll und unterliegen einer Lernkurve. Diese Arbeit untersucht das Ergebnis nach DMEK und Triple-DMEK im Verlauf der Lernkurve eines Operateurs.

Methoden: 76 DMEK und 37 Triple-DMEK Patienten (72±9 und 67±7Jahre) wurden vor und nach Operation (OP) untersucht. Die zeitlich erste Hälfte (=Gruppe I, DMEK: n=40, Triple-DMEK: n=20) und zweite Hälfte (=Gruppe II, DMEK: n=36, Triple-DMEK: n=17) der Ops wurde miteinander verglichen. Spender-Endothelzellzahl (EZZ, Nicon Eclipse TE200), Operationsdauer, subjektive Schwierigkeit der Transplantatpräparation und –implantation, Präparations-/Implantationstechnik (touch/no-touch=mit/ohne Transplantatberührung), bestkorrigierter Visus (BCVA), Pachymetrie (Pentacam, Oculus) und EZZ (Tomey EM3000) wurden untersucht. Alle Ops wurden von einem Operateur durchgeführt. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS 21.0. Ergebnisse mit p<0,05 galten als signifikant.

Ergebnisse: Nach DMEK und Triple-DMEK zeigte sich in beiden Gruppen ein signifikanter Visusanstieg auf im Mittel 0,3±0,2 logMAR 6 Wochen postoperativ (p<0,001). Der EZZ-Abfall bei DMEK und Triple-DMEK unterschied sich nicht zwischen früher und später OP (p=0,9 und p=0,5). Die Operationsdauer war in Gruppe II kürzer (p=0,05, r=-0,23). Der Schweregrad der Präparation korrelierte mit der Konversion in eine touch-Technik (p=0,04, r=0,3). In Gruppe I wurde häufiger in eine touch-Technik konvertiert (p=0,03, r=-0,4). Allgemein zeigte sich nach schwieriger Präparation ein geringerer Visus frühpostoperativ (p=0,03, r=0,3).

Schlussfolgerung: Bereits am Anfang seiner Lernkurve kann ein erfahrener Keratoplastik-Operateur nach DMEK und Triple-DMEK in Bezug auf Visus und EZZ-Verlust zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Mit zunehmender Erfahrung ist die Op-Dauer kürzer und das Transplantat muss seltener manuell manipuliert werden, was mit einem geringeren postoperativen EZZ-Verlust verbunden sein kann. Bei schwieriger Präparationen wird häufiger in eine touch-Technik konvertiert, wodurch der früh-postoperative Visus verringert sein kann.