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177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

30.01. - 31.01.2015, Dortmund

Erregerspektrum bei infektiösen Augenoberflächenerkrankungen an der Universitätsaugenklinik Düsseldorf im Verlauf von 2006 bis 2013

Meeting Abstract

  • Mathias Roth - Düsseldorf
  • D. Finis - Düsseldorf
  • K. Spaniol - Düsseldorf
  • C. MacKenzie - Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Universität Düsseldorf
  • G. Geerling - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Dortmund, 30.-31.01.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rwa098

doi: 10.3205/15rwa098, urn:nbn:de:0183-15rwa0988

Veröffentlicht: 29. Januar 2015

© 2015 Roth et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bei infektiösen Keratitiden ist eine effektive Initialtherapie von großer Bedeutung, da es ansonsten zu einem langwierigen komplizierten Verlauf mit potenziell visusbedrohenden Komplikationen kommen kann. Um eine optimale Therapie zu gewährleisten, einen möglichen Wandel im lokalen Erregerspektrum und bzw. oder eine möglicherweise zunehmende Resistenzentwicklung gegenüber den gängigen und sehr häufig verwendeten Antibiotika feststellen zu können, werden in dieser Arbeit die entsprechenden mikrobiologischen Daten der Universitätsaugenklinik Düsseldorf von 2006 bis 2013 ausgewertet.

Methodik: Alle Einsendungen von Abstrichen der Augenoberfläche in die Mikrobiologie in den Jahren 2006 bis 2013 wurden identifiziert und die Ergebnisse der Erreger- und Resistenzbestimmung erhoben. Die in der Augenheilkunde relevanten Antibiotika wurden im Verlauf der Jahre und in Bezug zu den Resistenzen der erhobenen Erreger ausgewertet.

Ergebnisse: Von 2000 eingesandten Proben von 1351 Patienten waren 305 in der Kultur positiv (15,2%). Im Verlauf über die Jahre zeigt sich eine signifikante Zunahme der Einsendungen. In 183 Proben fand sich ein gram-positiver Keim, in 104 Proben ein gram-negativer und in 18 Proben ein Pilzstamm. Staphylokokkus aureus (22%), Pseudomonas spp. (14%), Koagulase negative Staphylokokken (14%) und Streptokokkus spp. (10%) waren die häufigsten festgestellten Keime. Für die häufig verwendeten Antibiotika aus der Gruppe der Gyrasehemmer und Aminoglykoside konnte jeweils insgesamt eine Resistenz von ca. 10% festgestellt werden. Für eine Kombinationstherapie der beiden Stoffgruppen lag die Resistenzrate bei ca. 5% (Gentamicin + Levofloxacin: 4,6%; Gentamicin + Moxifloxacin: 5,8%).

Schlussfolgerung: Das in der Universitätsaugenklinik festgestellte Erregerspektrum stimmt weitgehend mit dem Erregerspektrum vergleichbarer Zentren überein. Eine Zunahme der Resistenzen über den untersuchten Zeitraum ist nicht festzustellen. Für die initiale Therapie ohne Erreger- und Resistenzbestimmung erscheint eine Kombinationstherapie mit Aminoglykosiden und Gyrasehemmern am effektivsten.