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177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

30.01. - 31.01.2015, Dortmund

Transmissionselektronmikroskopie nach selektivem RPE Debridement mittels Schlaufeninstrument

Meeting Abstract

  • Fabian Thieltges - Bonn
  • Z.P. Liu - Bonn
  • N. Braun - Geuder AG, Heidelberg
  • R. Brinken - Bonn
  • W. Wongsawad - Mettapracharak Eye Institute, Raikhing/Nakornpathom/TH
  • S. Somboonthanakij - Mettapracharak Eye Institute, Raikhing/Nakornpathom/TH
  • F.G. Holz - Bonn
  • B.V. Stanzel - Bonn

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Dortmund, 30.-31.01.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rwa095

doi: 10.3205/15rwa095, urn:nbn:de:0183-15rwa0957

Veröffentlicht: 29. Januar 2015

© 2015 Thieltges et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine atraumatische Entfernung degenerierten Retinalen Pigmentepithels (RPE) könnte Zellersatztherapien begünstigen. Mittels eines innovativen Schlaufeninstruments gelingt ein lokalisiertes RPE Debridement. Per Licht- und Transmissionselektronmikroskopie (TEM) haben wir unsere Technik hinsichtlich eines möglichen Traumas untersucht.

Methoden: Nach einer 23 Gauge (G) Vitrektomie wurden zwei umschriebene Netzhautablösungen (bRD) mittels ausgewogener Salzlösung (BSS) in den Augen von 27 pigmentierten Kaninchen induziert. Das RPE unterhalb der bRD wurde mit einem selbstgefertigtem Instrument (Geuder) in insgesamt 20 Augen debridiert. Zusammengefasst besteht das Instrument aus einer 0.1 mm dicken Schlaufe aus Prolene, die zusammengefaltet in einem herkömmlichen 20 G vitreoretinalem Instrument liegt und sich auf Druck vor- und zurückschieben lässt. Nach Perfusionsfixierung wurden die Augen direkt postmortal enukleiert. Nach histologischer Aufarbeitung wurde auf Serienschnitte von zwei unabhängigen Beobachtern licht- und elektronenmikroskopisch hinsichtlich Verletzungen im Bereich der Bruchschen Membran (BM) und der Choriokapillaris (CC) gesucht.

Ergebnisse: Das RPE ließ sich vollständig mittels einfacher Vorwärts-/Rückwärtsbewegung der Proleneschlaufe in einem umschriebenen Bereich von ca. 1,5–2,5 mm entfernen. Die Perfusionsfixierung ermöglichte eine Beurteilung bei anliegenden Netzhautverhältnissen. Die dem RPE zugewandte Seite der BM ließ pigmentierte und gefaltete Strukturen erkennen, die den basolateralen Einfältelungen des RPE ähneln. Sehr wenige Verletzungen der BM und vereinzelte extravaskuläre Erythrozyten waren zu sehen. Die Photorezeptoren oberhalb des debredierten Areals erschienen morphologisch normal. Peripher dieser Areale fand sich eine unveränderte neuroretinale Morphologie.

Schlussfolgerungen: Lichtmikroskopisch beobachtete Rupturen der BM nach RPE Debridement ließen sich mittels TEM bestätigen. Größere Verletzungen der BM oder CC fanden sich nicht. Die Technik könnte Verwendung in RPE Zellersatztherapien finden oder als chirurgisches Modell einer Geographischen Atrophie dienen.