Artikel
Lymphknotenmetastasen bei konjunktivalen Plattenepithelkarzinomen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 29. Januar 2015 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Das konjunktivale Plattenepithelkarzinom ist ein maligner, häufig rezidivierender Tumor. Metastasen bei Erstdiagnose sind eine Rarität. Wir präsentieren unsere Fälle mit Darstellung der Diagnostik von Lokalbefund und Metastase sowie das verwendete interdisziplinäre Therapiekonzept.
Methoden: Kasuistiken mit Diagnostik und Therapiekonzept sowie immunhistologische Aufbereitung der Primärtumoren und Metastasen.
Ergebnisse: Es stellten sich zwei Patientinnen im Alter von 53 und 62 Jahren mit fortgeschrittenem konjunktivalem Plattenepithelkarzinom bei uns vor. Es erfolgte wegen der ausgedehnten okulären Befunde in beiden Fällen eine Exenteratio orbitae sowie eine Neck Dissection. Intraoperativ wurden die zuvor sonographisch detektierten Lymphknotenmetastasen exzidiert und mittels Schnellschnittdiagnostik bestätigt. Die Metastaste stellte sich präoperativ nur in einem der beiden Fälle radiologisch dar. In der weiteren Bildgebung zeigten sich keine intrakraniellen oder abdominellen Metastasen. Im Anschluss wurde bei beiden Patientinnen eine adjuvante Bestrahlungstherapie der Orbita sowie des Halsbereiches durchgeführt. Die Patientinnen sind aktuell rezidivfrei.
Schlussfolgerung: Insgesamt wurden in der Literatur nur wenige Fälle von konjunktivalem Plattenepithelkarzinom beschrieben; die berichtete Metastasierungsrate schwankt zwischen 1 und 20%. Weiterhin wird die histologische Untersuchung des Sentinallympknotens für Tumoren der Adnexa in Hinblick auf die Ergebnisvalidität und -sensitvität diskutiert und der klinisch-radiologischen Untersuchung gegenübergestellt. Ein positiver Lymphknotenbefall ist, ungeachtet der Detektionsmethode, für das therapeutische Vorgehen von entscheidender Bedeutung, weshalb die Behandlung interdisziplinär auf der Basis bestehender Therapiekonzepte für okuläre Primärtumoren mit Lymphknotenmetastase individualisiert wurde.