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Expression von Pluripotenzmarkern im malignen Melanom der Bindehaut
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2015 |
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Hintergrund: Maligne Bindehautmelanome sind seltene Tumoren der Augenoberfläche, deren biologische und zytogenetische Eigenschaften bisher wenig bekannt sind. Bei kutanen Melanomen wurde bereits eine erhöhte Expression verschiedener Pluripotenzmarker nachgewiesen. So wurde das Intermediärfilament Nestin als potentieller Marker in der Diagnose und der Klassifizierung verschiedener Tumore eingesetzt. Mehrere Studienergebnisse deuten auf eine Ähnlichkeit zwischen dem kutanen Melanom und dem Bindehautmelanom hin.
Methoden: In dieser Studie haben wir die Expression von Nestin, SOX2, OCT4, NANOG, c-Myc, ABCG2, P63 und c-KIT in Bindehautmelanomgewebe und in aus Bindehautmelanomen stammenden Zelllinien mittels einer semi-quantitativen real-time Polymerase-Kettenreaktion bewertet. Tumorproben von fünf Patienten mit histologisch gesicherten primären malignen Bindehautmelanomen und drei aus malignen Bindehautmelanomen stammende Zelllinien (UKE29, UKE17 und CR1) wurden analysiert. Zehn Bindehautproben von gesunden Probanden, jeweils aus dem perilimbalen Bereich (n=5) oder Fornixbereich (n=5), wurden als Kontrollgewebe verwendet.
Ergebnisse: Die Expression von Nestin war im Melanomgewebe signifikant höher als in der Kontrollgruppe (p<0,008 gegen perilimbale Bindehaut; p<0,02 gegen fornikale Bindehaut). Die Expression der anderen Pluripotenz-Markern war statistisch nicht signifikant unterschiedlich zwischen den Melanomgeweben und normalem Bindehautgewebe. C-Myc und SOX2 waren eher, im Vergleich zur limbalen Bindehaut in Melanomgeweben überexprimiert. Der Unterschied war aber statistisch nicht signifikant. In den Zelllinien konnte im Vergleich zum Tumorgewebe keine erhöhte Expressionsrate von Nestin festgestellt werden. Die Expression der anderen Pluripotenz-Marker war generell niedriger mit Ausnahme von ABCG2 in CR1 und UKE29, und P63 in UKE17.
Schlussfolgerung: Der neuronale Stammzellmarker Nestin wird im Bindehautmelanom deutlich überexprimiert. Bezüglich der Expression von anderen Pluripotenzmarkern zeigt sich kein statistischer Unterschied gegenüber dem Vergleichsgewebe. In den untersuchten Zelllinien konnte keine generelle Expressionstendenz erfasst werden.