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177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

30.01. - 31.01.2015, Dortmund

Analyse morphologischer Parameter bei vermindertem Ansprechen auf die IVOM-Therapie bei Patienten mit retinalen Venenastverschlüssen

Meeting Abstract

  • Sara C. da Piedade Gomes - Münster
  • M. Alnawaiseh - Münster
  • N. Eter - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Dortmund, 30.-31.01.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rwa081

doi: 10.3205/15rwa081, urn:nbn:de:0183-15rwa0818

Veröffentlicht: 29. Januar 2015

© 2015 da Piedade Gomes et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Einführung der intravitrealen Anti-VEGF-Therapie und der Steroidgabe hat die Therapie eines ZMÖs bei retinalen Venenverschlüssen revolutioniert. Allerdings ist es bekannt, dass ein Teil der Patienten ein unzureichendes Ansprechen auf die IVOM-Therapie zeigt (Poor-/Non-Responder).

Methoden: In dieser retrospektiven Datenerhebung wurden Patienten mit retinalem Venenastverschluss (VAV) eingeschlossen. Der Visus und die mittlere Netzhautdicke (MND) wurden nach 1 (nur Anti-VEGF Gruppe), 3 und 12 Monaten erhoben und analysiert. Als Poor-/Non-Responder wurde ein fehlender Visusanstieg oder eine Abnahme der Retina-Dicke um weniger als 10% zu jedem Zeitpunkt definiert. Nach der Identifikation von Poor-/Non-Respondern wurden morphologische Veränderungen wie Lage und Art des Ödems, Größe der Zysten, Vorliegen subneurosensorischer Flüssigkeit, zentrale und periphere ischämische Bereiche, Gliose, Atrophie sowie Exsudate in der Bildgebung (OCT, FA) analysiert.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 49 Patienten in diese Datenerhebung eingeschlossen werden. 34 Patienten wurden einen Monat nach Therapiebeginn kontrolliert. Die MND nahm bei frühzeitiger Anti-VEGF Behandlung (innerhalb einer Woche nach Auftreten des ZMÖ) bei allen Patienten um mehr als 10% ab. Im Mittel sank die MND einen Monat nach der Anti-VEGF Therapie um -190,6 ± 157,5 µM, der Visus stieg im Mittel um 0,21 ± 0,21. Der Visus stieg bei allen außer einem Patienten um mehr als eine Zeile an. 3 bzw. 12 Monate nach der Anti-VEGF-/ Ozurdex-Therapie nahm die MND um 243,0 ± 170,7 µM bzw. 108,3 ± 153,2 µM ab, der Visus stieg im Mittel um 0,26 ± 0,24 bzw. 0.11± 0.18 an. 6 Patienten wurden als Poor-/Non-Responder identifiziert. Diese Patienten wiesen morphologische Veränderungen auf wie z.B. eine epiretinale Gliose, eine unterbrochene Ellipsoide/ELM-Bande und subfoveale hyperreflektive Veränderungen in der Fotorezeptorbande.

Schlussfolgerung: Das ZMÖ bei einem VAV spricht im Initialstadium sehr gut auf die Anti-VEGF Therapie an. Ein vermindertes Therapieansprechen tritt im Laufe der Erkrankung häufiger auf. Patienten mit einer defekten ellipsoiden Bande allein oder in Kombination mit hyperreflektiven subfovealen Veränderungen zeigen nach der Therapie in der Regel trotz Abnahme der Retinadicke keinen Visusgewinn.