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Retrospektive Analyse der operativen Versorgung bei ‚pit of the disc‘-Ablatio
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2015 |
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Kongenitale Grubenpapillen sind isolierte Exkavationen im Sehnervenkopf, denen vermutlich eine Störung in der Entwicklung der primitiven epithelialen Papille zugrunde liegt. 25 bis 75% der betroffenen Patienten entwickeln eine seröse Netzhautablösung bzw. Schisis im Bereich der Makula mit konsekutiver Beeinträchtigung der zentralen Sehschärfe. Da die Äthiopathogenese der intraretinalen Flüssigkeitsansammlung umstritten ist, stellt die Behandlung dieser Form der Makulaabhebung eine Herausforderung dar. Eine Pars-Plana-Vitrektomie (ppV) mit oder ohne internal-limiting-membrane (ILM)-Peeling und Gastamponade wird häufig durchgeführt. Retrospektiv wurden 6 mittels ppV, Endolaserkoagulation und Gastamponade (SF6 vs C3F8) behandelte pit-of-the-disc-Patienten mit zentraler neurosensorischer Netzhautablösung auf das Auftreten von Komplikationen, die Notwendigkeit von Reoperationen sowie den Visusverlauf untersucht. Zudem wurden die prä- und postoperativen OCT-Aufnahmen verglichen. Das mittlere Alter der Patienten betrug 29,8 Jahre, der Beobachtungszeitraum durchschnittlich 14,5 Monate und die Ametropie im Mittel -1,04 dpt. Der präoperative Visus lag durchschnittlich bei 0,4. Zwei der sechs beobachteten Patienten entwickelten eine erneute Abhebung der neurosensorischen Netzhaut, die in einem Fall so umschrieben war, dass eine operative Versorgung nicht notwendig war. Bei dem zweiten Patienten entwickelte sich 2 Wochen nach der Operation eine Reablatio, die wiederum mittels ppV und Gastamponade versorgt wurde. Bei den übrigen vier Patienten wurde im Beobachtungszeitraum keine erneute Ablatio festgestellt. Weitere Komplikationen stellten ein Makulaschichtforamen mit Makulaödem und eine Katarakta complicata dar. Im Mittel konnte eine Visussteigerung auf 0,5 erzielt werden. Die Grubenpapille gilt als seltene Erkrankung, die besonders jüngere, leicht myope Patienten betrifft. Die operative Sanierung mittels ppV, Endolaserkoagulation und Gas scheint ein vielversprechendes Verfahren zur Therapie dieses komplexen Krankheitsbildes zu sein.