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177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

30.01. - 31.01.2015, Dortmund

Korrelation von OCT-Morphologie und Visus nach Resorption des initialen Makulaödems bei retinalem Venenverschluss

Meeting Abstract

  • Katharina Schröder - Düsseldorf
  • M. Brachert - Düsseldorf
  • P. Ackermann - Düsseldorf
  • S. Bairov - Düsseldorf
  • R. Guthoff - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Dortmund, 30.-31.01.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rwa065

doi: 10.3205/15rwa065, urn:nbn:de:0183-15rwa0659

Veröffentlicht: 29. Januar 2015

© 2015 Schröder et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Häufig persistiert eine Visusminderung trotz Resorption des infolge eines retinalen Venenverschlusses (RVV) entstandenen Makulaödems (MÖ) nach intravitrealer Anti-VEGF-Therapie (IVOM). Anhand qualitativer und quantitativer Auswertung von Spectral-Domain (SD)-OCT-Aufnahmen bei RVV-Patienten mit nach Therapie zurückgebildetem MÖ sollen OCT-Morphologie und Visus korreliert werden.

Methoden: Foveoläre horizontale SD-OCT-Volumenscans (Spectralis®, Heidelberg Engineering™) von 13 Patienten mit RVV wurden nach vollständigem Rückgang des initialen MÖ (foveoläre Netzhautdicke 240±27 µm) nach IVOM retrospektiv ausgewertet. Die Dicke der einzelnen Netzhautschichten wurde foveolär (M) sowie temporal (T) und nasal (N) mittig zwischen Fovea und Ende des Scans sowohl manuell als auch mittels automatischer OCT-Segmentierungssoftware analysiert. Die foveoläre Kontinuität der von Membrana limitans externa (ELM), ellipsoider Zone der Fotorezeptorinnensegmente (ISe), Interdigitationszone (IZ) und retinalem Pigmentepithel (RPE)) sowie die Lage des initialen MÖ wurden beurteilt. Patienten mit gutem Visus ≤ log(MAR) 0,3 (n=10) und schlechtem Visus ≥ log(MAR) 1,0(n=3) wurden verglichen. Die statistische Auswertung erfolgte mit Prism6 for Mac OS X (p<0,05 statistisch signifikant).

Ergebnisse: Die inneren Netzhautschichten bis zur ELM waren in der schlechteren Visusgruppe signifikant dünner als in der guten (N:. 166±19 µm vs. 235 ±34 µm, p=0,028, T: 191 ±34 µm vs. 268±36 µm, p=0,028). Die Fotorezeptoren zeigten keinen signifikanten Schichtdickenunterschied. Manuelle und automatische Schichtdickenanalyse erbrachten übereinstimmende Ergebnisse. In der guten Visusgruppe zeigte sich das initiale MÖ statistisch signifikant häufiger oberhalb der Ise (8/10 vs. 0/3, p=0,035). Die Ise war nach MÖ-Resorption in der guten Visusgruppe tendenziell häufiger morphologisch intakt (6/10) als in der schlechten (0/3) (p=0,19).

Schlussfolgerung: Bei RVV-Patienten mit fehlendem Visusanstieg trotz trockenem Makulabefund zeigten sich die inneren Netzhautschichten bis zur ELM in der SD-OCT dünner, was als Atrophie zu werten ist. Ursächlich für die Ise-Veränderungen in der schlechten Endvisusgruppe könnten Ischämie und sowie eine Mitbeteiligung der äußeren Netzhautschichten im Rahmen des initialen MÖ sein.