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Vergleich eines OCT-basierten und eines OLCR Biometers hinsichtlich Messwerten und Erfolgsquote bei stark getrübten Linsen
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2015 |
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Fragestellung: Die höchstmögliche IOL-Berechnungsgenauigkeit kann erreicht werden, wenn die Teilstrecken entlang des optischen Pfades einzeln gemessen werden können. Diese Möglichkeit ist bei Seriengeräten zur Zeit entweder mit OCT-Technik (Tomey OA-2000, Zeiss IOLMaster 700) oder OLCR (Haag-Streit Lenstar, Galilei G6) realisiert. Wir haben Das OA-2000 mit unserem hausinternen Standard Lenstar verglichen.
Methoden: Wir haben zwei Meßreihen durchgeführt und die Daten beider Geräte verglichen. (1) 300 konsekutive Augen vor Katarakt-OP und (2) 40 Augen mit besonders dichten Katarakten und erschwertem Funduseinblick.
Ergebnisse: (1) Systematische Unterschiede zwischen den Geräten waren gering, aber vorhanden. Die Hornhautradien beim OA-2000 waren systematisch 0,033 mm flacher. Die Achslänge war im Mittel gleich. Die interne Vorderkammertiefe maß das OA-2000 im Mittel 0,05 mm tiefer, die Linse dagegen um 0,03 mm dünner. Die Hornhautdicke wurde vom OA-2000 im Mittel 14 µm dünner gemessen. Die individuellen Differenzen wurden für eine Fehlerfortpflanzungsanalyse genutzt und in IOL-Dioptrien umgerechnet. Hierbei ergab sich eine Standardabweichung von 0.69 dpt zwischen den mit beiden Geräten errechneten Linsen. Die Hornhautradien spielen dabei die mit Abstand größte Rolle. (2) Bei 40 extrem dichten Katarakten konnte der Lenstar die Achslänge bei 26 Augen (65%) nicht messen. Das OA-2000 war bei 24/26 (92%) dieser vom Lenstar nicht gemessenen Augen noch erfolgreich.
Schlussfolgerung: Im Vergleich zum etablierten Lenstar kann das OA-2000 auch extrem trübe Linsen noch messen. Die Differenzen zwischen den berechneten IOL-Brechkräften sind verhältnismäßig hoch, was in erster Linie auf die Hornhautradien zurückzuführen ist.