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177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

30.01. - 31.01.2015, Dortmund

Kann die Patientencompliance bei der Anti-VEGF-Therapie der AMD durch elektronische Vernetzung gesteigert werden?

Meeting Abstract

  • Marie-Louise Farecki - Münster
  • B. Heimes - Münster
  • M. Gutfleisch - Münster
  • G. Spital - Münster
  • A. Lommatzsch - Münster
  • D. Pauleikhoff - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 177. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Dortmund, 30.-31.01.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rwa014

doi: 10.3205/15rwa014, urn:nbn:de:0183-15rwa0143

Veröffentlicht: 29. Januar 2015

© 2015 Farecki et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bei der Anti-VEGF-Therapie der AMD ist häufig eine langandauernde Behandlung mit streng monatlichen Kontrollen/Behandlungen notwendig. Da der behandelnde Augenarzt für die Ermöglichung einer solchen Therapie mit verantwortlich ist, müssen durch ihn große Anstrengungen unternommen werden, diese monatlichen Arztbesuche dem Patienten möglich zu machen. Insbesondere in Flächenländern spielt hierbei die Entfernung vom und die Fahrt zum Behandlungszentrum eine zentrale Rolle. Monatliche ortsnahe SD-OCT-Kontrollen gekoppelt mit elektronischem Bildaustausch zur Qualitätskontrolle und kooperativen Behandlung könnten hier eine Verbesserung bringen und wurden in der vorliegenden Studie vergleichend analysiert.

Methoden: Bei diesem Vergleich wurden 100 Patienten über 12 Monate prospektiv beobachtet. 50 Patienten wurden in 6 Praxen betreut, die selbst über ein SD-OCT verfügten, die monatlichen SD-OCT-Untersuchungen durchführten und elektronisch zum Injektionszentrum (SFH) übermittelten (Portal-Gruppe). Dort erfolgten dann die eventuell notwendigen Behandlungen. Bei weiteren 50 Patienten aus 6 anderen Praxen waren die monatlichen Kontrolluntersuchungen und eventuelle Behandlungen nur im Injektionszentrum (SFH) durchgeführt (SFH-Gruppe). Die beiden Patientengruppen waren in Bezug auf Alter und Vorbehandlungen und die Praxen in Bezug auf ihre Entfernung vom und Fahrzeit zum Injektionszentrum (SFH) vergleichbar.

Ergebnisse: Innerhalb der 12 Monate war der Visusverlauf zwischen beiden Gruppen vergleichbar und die Anzahl der applizierten Injektionen (Portalgruppe im Mittel 7,8 vs SFH-Gruppe 7,4) in beiden Gruppen sehr adäquat. Die Compliance charakterisiert durch die Anzahl der realen Visiten (14 Visiten max. möglich) war in der Portalgruppe mit im Mittel 12,5 Visiten höher als in der SFH-Gruppe mit 11,6 Visiten.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend kann gesagt werden, dass durch eine ortsnahe Erbringung der notwendigen monatlichen SD-OCT-Untersuchungen mit elektronischen Austausch der Bilder zwischen den behandelnden Zentren eine hervorragende Compliance der Patienten mit adäquater Behandlung erreicht werden kann. Eine solche Zusammenarbeit bedeutet aber für die Patienten eine deutliche Erleichterung sowie eine verbesserte Patientenführung.