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Akute retinale Pigmentephitelitis (ARPE)
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2015 |
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Hintergrund: Die akute retinale Pigmentephitelitis (ARPE) ist ein seltenes idiopathisches Krankheitsbild, an das differentialdiagnostisch vor allem bei plötzlichen einseitigen Visusminderungen bei jungen gesunden Patienten gedacht werden sollte.
Methoden: Eine 23-jährige Studentin stellte sich mit seit sechs Tagen bestehender monokularer Sehverschlechterung rechts in unserer Ambulanz vor. Die bestkorrigierte Sehschärfe betrug am rechten Auge 0,5 am linken Auge 1,0. Die Funduskopie zeigte rechts sehr dezente Pigmentverschiebungen und eine gräuliche Aufhellung im Bereich der Makula. Die Optische Coherenztomographie zeigte am rechten Auge einen Aufbruch der retinalen Schichtung im Bereich des retinalen Pigmentepithels und äußeren und inneren Photorezeptorschicht der Makula. Im Vergleich dazu zeigte sich am linken Auge eine regelrechte retinale Schichtung. In der Floureszenzangiographie zeigte sich eine leichte Hyperfluorszens im Bereich der Makula am rechten Auge bei einem Normalbefund am linken Auge.
Ergebnisse: Wir stellten auf Grund der typischen Befunde die Verdachtsdiagnose einer akuten retinalen Pigmentephitelitis (ARPE) 1972 beschrieb AE Krill als erster diese seltene und idiopathische Krankheit, die meist gesunde Patienten zwischen 10 und 40 Jahren betrifft. In ca. 75% der Fälle tritt die akute retinale Pigmentephitelitis unilateral auf. Als Symptome geben die Patienten eine plötzliche leichtegradige Visusverschlechterung, verschwommens Sehen oder Zentralskotom an. Die Pathophysiologie ist bisher nicht geklärt. Im weiteren Verlauf bildete sich die OCT-Veränderung bei unserer Patientin komplett zurück, der Visus stieg auf bds. 1,0 an. In anderen Publikationen sind residuelle OCT-Veränderungen beschrieben (z.B. [1]).
Schlussfolgerungen: Eine akute retinale Pigmentepitheliitis ist bei dezenten Makulaveränderung und plötzlicher Visusreduktion bei jungen Patienten differentialdiagnostisch in Erwägung zu ziehen. Makula OCT und FAG sind als Diagnostik wegweisend. Bei guter Prognose und hoher Spontanheilungstendenz ist keine Therapie notwendig.