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176. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2014, Krefeld

Therapiewechsel von Ranibizumab zu Aflibercept bei Patienten mit rezidivierender oder persistierender Aktivität einer exsudativen AMD

Meeting Abstract

  • Martin Ziegler - Münster
  • B. Heimes - Münster
  • B. Book - Münster
  • A. Lommatzsch - Münster
  • M. Gutfleisch - Münster
  • M. Dietzel - Münster
  • G. Spital - Münster
  • M. Zeimer - Münster
  • D. Pauleikhoff - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 176. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Krefeld, 31.01.-01.02.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rwa67

doi: 10.3205/14rwa67, urn:nbn:de:0183-14rwa674

Veröffentlicht: 29. Januar 2014

© 2014 Ziegler et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Anti-VEGF-Therapie stellt in der Behandlung der exsudativen AMD die Standardtherapie dar. Schwierig gestaltete sich die Behandlung, wenn sich trotz einer länger andauernden Therapie weiterhin eine Exsudation zeigt. Durch die Zulassung von Aflibercept ergab sich diesbezüglich eine neue Therapieoption.

Methode: Wir erhoben Daten von 56 konsekutiven Patienten (mittleres Alter 77 J.), bei denen sich trotz einer länger andauernden Therapie mit Ranibizumab (mindestens 6 Injektionen; im Mittel 18,9 Injektionen) weiterhin Exsudation zeigten und deshalb nun mit Aflibercept behandelt wurden. Neben den klinischen Untersuchungen wurde der bestkorrigierte Visus (VA) und ein Spectral-Domain-OCT (Spectralis, HRA III) vor und nach jeder Behandlung durchgeführt.

Ergebnisse: Der Visus der 56 Augen betrug vor Therapiewechsel 0,54 logMAR und änderte sich unter der Aflibercept-Therapie kaum. Morphologisch hingegen nahm die Netzhautdicke signifikant ab. Außerdem zeigte sich ein Trend zur Abnahme von intra- und subretinaler Flüssigkeit nach Wechsel von Ranibizumab zu Afliberzept. Pigmentepithelabhebungen stabilisierten sich auffällig. Subgruppenanalysen und die längerfristigen Verläufe werden folgen.

Schlussfolgerungen: Eine Reduktion zuvor trotz intensiver Ranibizumab-Therapie weiterbestehender exsudativer AMD-Veränderungen durch Umstellung der Therapie auf Aflibercept ist möglich. Dies betrifft sowohl die Regression von Netzhautdicke, rezidivierender bzw. persistierender sub- und intraretinaler Flüssigkeit als auch nur partiell regredienter seröser Pigmentepithelabhebungen. Dies zeigt, dass beide Anti-VEGF-Substanzen trotz ähnlicher Effektivität in den Zulassungsstudien die Permeabilität der CNV-Gefäße unterschiedlich beeinflussen. Allerdings ist dieser Effekt nicht bei allen Patienten zu beobachten. Der nur geringe visuelle Effekt dieser morphologischen Effekte könnte durch bereits bestehende initiale retinale Schäden erklärt werden.