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Langzeitverlauf von RPE-Einrissen bei der exsudativen AMD unter Anti-VEGF-Therapie
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2014 |
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Bei 22 Augen mit einer serösen Pigmentepithelabhebung assoziiert mit okkulter CNV oder retinaler angiomatöser Proliferation war unter der ersten Anti-VEGF-Serie ein RPE-Einriss aufgetreten. Die Patienten wurden retrospektiv nach einer Weiterbehandlung (Kriterien analog den Stellungnahmen der Fachgesellschaften, vor allem SD-OCT basiert ) von 3–5 Jahren ausgewertet. Es zeigte sich, dass drei Typen und Verläufe von RPE-Einrissen zu beobachten waren: Typ 1 (8 Augen) zeigte einen kleinen RPE-Einriss (>5 mm2). Unter einer konsequenten Therapie war eine langsame über Jahre verlaufende Reepithelialisierung (sichtbar in den Autofluorezenz (AF)-Aufnahmen und im SD-OCT als Schicht aus hyperreflektivem Gewebe) des RPE-Defektes zu sehen mit einer Rückbildung des absoluten Skotoms (Anstieg der NH-Sensitivität in der Miroperimetrie (MP)). Bei größeren RPE-Einrissen (>5 mm2) war als Typ 2 (7 Augen) ebenso im Verlauf eine langsame Reepithelialisierung (ebenso sichtbar in der AF und als langsam zunehmende Schicht aus hyperreflektivem Gewebe) mit einer Rückbildung des absoluten Skotoms (Anstieg der NH-Sensitivität in der MP). Als Typ 3 (7 Augen) war bei einigen großen RPE-Einrissen hingegen eines Verschlechterung des Befundes hin zu einer disziformen Narbe oder in Richtung einer progredienten geographischen Atrophie zu beobachten. Der Unterschied im Verlauf zwischen Typ 2 und Typ 3 korrelierte signifikant mit der Anzahl und der Dauer der Anti-VEGF-Therapie. Hierbei zeigte es sich, dass ein guter Verlauf (Typ 2) nur bei sehr proaktiver und mehrjähriger (Reaktivierungen auch nach mehreren Jahren und nach längeren Stabilisierungsintervallen waren zu beobachten) Therapie erreicht werden konnte. Diese Ergebnisse zeigen, dass unter einer sehr proaktiven, engmaschigen und langandauernden Anti-VEGF-Therapie bei RPE-Einrissen ein deutlich positiverer Verlauf als bisher bekannt erreicht werden kann. Dies wird scheinbar durch eine Reepithelialisierung (Ausbildung einer Schicht aus hyperreflektivem Gewebe) des RPE-Defektes bewirkt. Dies kann selbst nach Monaten bis Jahren noch mit einer Rückbildung eines totalen Skotoms in diesem Bereich einhergehen.