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Risikofaktoren für behandlungspflichtige ROP bei extrem kleinen Frühgeborenen
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2014 |
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Hintergrund: Identifikation relevanter Risikofaktoren für die Entwicklung einer behandlungspflichtigen Retinopathia praematurorum (ROP) bei extrem kleinen Frühgeborenen.
Methoden: Retrospektive Auswertung einer Kohorte von 767 Frühgeborenen, welche zwischen 2001 und 2009 in der Uniklinik Köln geboren und vollständig verlaufskontrolliert wurden. Vierundfünfzig Kinder benötigten eine Lasertherapie. Aus dem nicht laserpflichtigen Kollektiv wurden gematchte Kontrollen assigniert. Die Matching-Kriterien wurden definiert:
- 1.
- identisches Geschlecht;
- 2.
- identischer Einlings-/Mehrlings-Status;
- 3.
- ähnliches Gestationsalter (GA), Abweichung ≤5%;
- 4.
- ähnliches Geburtsgewicht (GG), Abweichung ≤10%.
Ergebnisse: Es konnten 46 gematchte Paare (MP) generiert werden. Einundzwanzig MPs waren männlich (46%), elf waren Mehrlinge (24%). Das GA betrug 24.7±1.8 Wochen für lasertherapierte und Kontroll-Frühgeborene. Das GG betrug 661±261g für therapierte Frühgeborene und 665±267g für Kontrollen. Ein systemisches inflammatorisches Syndrom (SIRS) trat in der Behandlungsgruppe häufiger auf, 70% vs. 46%; p=0.0188, der clinical risk index for babies-score (CRIBS) lag in der Behandlungsgruppe höher (9.7±3.5 vs. 8.1±2.8; p=0.0161). Die maximale Sauerstoff-Konzentration im Rahmen der Beatmung lag höher (0.71±0.29 vs. 0.57±0.22, p=0.0097). Der Anteil mechanischer Tubus-Beatmung im Vergleich zu nicht-invasier kontinuierlich positiver Druckbeatmung (CPAP) lag höher (37.5±33.7% vs. 19.2±21.9%; p=0.0104), die absolute Beatmungsdauer war in beiden Gruppen ähnlich (40.0±25.4d vs. 44.4±21.3d; p=0.2911).
Schlussfolgerungen: Wir haben spezifische Risikofaktoren identifiziert, welche einen Risikofaktor für die Entwicklung einer Therapie-pflichtigen ROP darstellen. Diese Risikofaktoren bestehen auch für extrem kleine Frühgeborene. In der klinischen Praxis hat der restriktive Umgang mit Sauerstoff-Supplementation sowie die Verwendung nicht-invasiver CPAP Beatmung möglicherweise einen protektiven Einfluss im Hinblick auf die Entwicklung einer Therapie-pflichtigen ROP.