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Retrospektive Analyse von Akanthamöbenkeratitiden am Universitätsklinikum Düsseldorf (1993–2013)
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2014 |
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Hintergrund: Akanthamöbeninfektionen der Hornhaut verlaufen oftmals mit massiven Schmerzen und starker Visusminderung. Aufgrund der zunehmenden Verwendung weicher Kontaktlinsen werden steigende Zahlen von Akanthamöbenkeratitiden berichtet. Ziel dieser Arbeit ist die retrospektive Analyse aller seit 1993 an der Universitätsklinik Düsseldorf dokumentierten Fälle. Eine Follow-up-Untersuchung findet derzeit statt.
Methoden: Identifikation der Akanthamöbenkeratitiden durch systematische Auswertung der Datenbank der hiesigen Fotoabteilung (1993–2013, unabhängig von gesichertem Ergebnis mittels Mikrobiologie, Histologie, konfokaler Mikroskopie oder PCR-Analyse). Ausgeschlossen wurden einmalige Untersuchungen ohne weiteres Follow-up oder ohne therapeutische Begleitung durch die Universitätsaugenklinik Düsseldorf. Auswertung der Daten hinsichtlich verschiedener Parameter zu Diagnosestellung, Therapie und Verlauf.
Ergebnisse: 54 Fälle (Range 27–74 Jahre, 36 Männer, 18 Frauen) wurden ausgewertet. Die durchschnittliche Zeit vom ersten Eintreten der Symptome bis zur Vorstellung in unserer Klinik und zur Diagnosestellung lag bei 3 Monaten. Die Diagnose wurde zumeist anhand der Klinik gestellt und mittels zusätzlicher mikrobiologischer (10,7%) oder histologischer (30,3%) Befunde gesichert. 81,5% der Patienten waren Kontaktlinsenträger. Eine initiale Therapie mit Brolene und/oder Lavasept erfolgte in 89,3% der Fälle. In 34 Fällen erfolgte im Verlauf eine perforierende Keratoplastik, darunter 73,9% der Patienten mit gesicherter Diagnose.
Schlussfolgerungen: In den vergangenen 20 Jahren erfolgte die Diagnosestellung primär anhand der Klinik und wurde durch Therapieerfolg bestätigt. Eine visuelle Rehabilitierung erfolgte zumeist durch perforierende Keratoplastik. Eine ansteigende Tendenz der Akanthamöbenkeratitis-Fälle bestätigt sich an der Universitätsaugenklinik Düsseldorf bisher nicht.